Die Niederlande geben pro Bürger 1.100 Euro für Verteidigung aus, die USA mehr als doppelt so viel

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Die Niederlande geben pro Bürger 1.100 Euro für Verteidigung aus, die USA mehr als doppelt so viel

Die Niederlande geben pro Bürger 1.100 Euro für Verteidigung aus, die USA mehr als doppelt so viel
CBS-Zahlen
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© ANP / Hollandse Hoogte / Manon Bruininga Die Niederlande geben pro Bürger 1.100 Euro für Verteidigung aus, die USA mehr als doppelt so viel
RTL

Im vergangenen Jahr gaben die Niederlande pro Einwohner 1.105 Euro für Verteidigung aus. Damit liegen die Niederlande bei den Verteidigungsausgaben pro Einwohner auf dem siebten Platz aller 32 NATO-Länder, berichtet das niederländische Statistikamt.

An der Spitze liegen die USA mit umgerechnet 2.600 Euro pro Amerikaner. Zwischen den USA und den Niederlanden liegen Norwegen, Dänemark, Finnland, Schweden und Großbritannien.

Die Niederlande gaben im vergangenen Jahr 19,9 Milliarden Euro für Verteidigung aus. Zum Vergleich: Die gesamte NATO investierte 1362 Milliarden Euro in das Militär. Der US-Beitrag dazu betrug rund 894 Milliarden Euro.

Verteidigung in den Niederlanden zur Verteidigung

Der NATO-Durchschnitt pro Kopf beträgt fast 1.400 Euro. Ohne den US-Beitrag liegt der NATO-Durchschnitt bei 733 Euro. Die niederländischen Verteidigungsausgaben pro Kopf liegen irgendwo dazwischen.

„Amerika ist auch ein ganz anderes Land“, sagt CBS-Chefökonom Peter Hein van Mulligen. „Die Verteidigung in den Niederlanden und anderen Ländern konzentriert sich in erster Linie auf die Verteidigung des eigenen Landes und der unmittelbaren Umgebung. Amerika ist international viel aktiver in allen möglichen Krisenherden, und die Verteidigung hat dort schon immer eine viel wichtigere Rolle in der Gesellschaft gespielt.“

Nachfolgend finden Sie das gesamte NATO-Ranking. Island verfügt über keine eigene Armee und ist daher nicht aufgeführt.

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In dieser Übersicht ist es wichtig zu beachten, dass man mit einem Euro in einem Land mehr erreichen kann als in einem anderen. So benötigt man laut CBS in Rumänien weniger Geld, um die Gehälter der Soldaten zu bezahlen und lokale Ausgaben zu decken, als in den Niederlanden.

Insbesondere in Ländern wie Polen, Estland und Lettland fallen die Ausgaben unter Berücksichtigung dieser Kaufkraftunterschiede deutlich höher aus. Polen rückt damit auf den dritten Platz aller 32 NATO-Staaten vor, die Niederlande fallen vom siebten auf den zehnten Platz zurück.

NATO-Standard

Zum ersten Mal seit Anfang der 1990er Jahre erfüllen die Niederlande wieder den in den vergangenen Jahren viel diskutierten NATO-Standard. Die Ausgaben beliefen sich auf knapp über zwei Prozent der Wirtschaftsleistung, also des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Der Standard liegt bei zwei Prozent.

Legt man diesen Standard zugrunde, liegen die Niederlande auf Platz 20. An der Spitze liegt Polen mit 4,1 Prozent. Estland und die USA teilen sich mit 3,4 Prozent den zweiten Platz.

Noch mehr Geld für die Verteidigung

In den Niederlanden dürfte der Standard noch weiter steigen. Gestern wurde deutlich, dass die große Mehrheit des Repräsentantenhauses den Plänen der Übergangsregierung zustimmt, den Standard auf 3,5 Prozent zu erhöhen. Hinzu kommen weitere 1,5 Prozent für Ausgaben für unterstützende Bereiche wie Infrastruktur oder Cybersicherheit.

Breite Mehrheit im Parlament unterstützt höheren Nato-Standard und zusätzliche Milliarden für die Verteidigung

Nach der russischen Invasion in der Ukraine vor mehr als drei Jahren sind die Verteidigungsausgaben vieler Länder gestiegen. In den USA blieben sie vergleichsweise hoch.

Griechenland

Auffällig ist, dass Griechenland deutlich weniger Geld in die Verteidigung investiert. „Es stimmt, dass Griechenland zu den Nato-Ländern gehörte, deren Verteidigungsausgaben deutlich über zwei Prozent des BIP lagen. Das hängt wahrscheinlich mit der historischen Rivalität mit der Türkei zusammen“, erklärt Van Mulligen.

„Die Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei haben sich in den letzten Jahren verbessert, und die griechische Regierung hat große Anstrengungen unternommen, ihre öffentlichen Finanzen in den Griff zu bekommen. Die Kürzungen im Verteidigungsbereich sind relativ einfach“, so der Chefökonom des CBS. Griechenland liege mit Verteidigungsausgaben von 3,1 Prozent des BIP weiterhin deutlich über dem NATO-Standard.

Nächste Woche findet in den Niederlanden der NATO-Gipfel statt. Das folgende Video zeigt, welche Vorbereitungen getroffen wurden: