ABN Amro-Banker erhielten unberechtigt Boni und wurden mit einer Geldstrafe von 15 Millionen belegt


Die niederländische Bankaufsichtsbehörde De Nederlandsche Bank (DNB) hat gegen ABN Amro eine Geldstrafe von 15 Millionen Euro verhängt, weil das Unternehmen gegen das Bonusverbot verstoßen hat. Die Bank hatte jahrelang Boni an Mitarbeiter ausgezahlt, die diese nicht hätten erhalten dürfen.
Das Bonusverbot wurde nach der Kreditkrise eingeführt und bedeutet, dass Direktoren und Angestellte direkt unter dem Vorstand von Banken, die staatliche Hilfen erhalten, keine Boni erhalten dürfen.
Das Bonusverbot gilt seit 2012 für den Vorstand von ABN Amro. Seit 2015 gilt es auch für die sogenannte zweite Führungsebene, also die Banker, die direkt unter der Spitze arbeiten.
Die DNB kam zu dem Schluss , dass ABN Amro gegen das Verbot verstoßen hat, indem das Unternehmen im Zeitraum von 2016 bis 2024 Prämien an sieben Funktionäre der zweiten Ebene vergab und auszahlte. Dabei geht es um gewährte Prämien in Höhe von insgesamt mehr als 1,5 Millionen Euro.
Vorsätzliche VerletzungDie DNB macht ABN Amro in hohem Maße dafür verantwortlich, dass die Bank „den Verstoß gegen das Bonusverbot über einen langen Zeitraum absichtlich zugelassen und sich den ausdrücklichen Anweisungen“ der Aufsicht widersetzt habe.
Nach Angaben der Vorgesetzten wies sie ABN Amro darauf hin, dass die Vergabe und Auszahlung von Boni an Führungskräfte der zweiten Ebene nicht zulässig sei. Daraufhin stellte die Bank die Auszahlung der Boni zunächst ein.
„Zu einem späteren Zeitpunkt entschied sich ABN Amro jedoch nicht nur dazu, die Auszahlung der Boni wieder aufzunehmen, sondern auch eine neue Bonustranche zu gewähren“, erklärte die DNB.
Bank akzeptiert GeldstrafeABN Amro erklärte, die Bank habe die Gesetzgebung „nach bestem Wissen und Gewissen interpretiert und angewandt“, räumte später jedoch ein, dass ihre Einschätzung falsch war. Die Bank akzeptiert daher die Millionenstrafe.
ABN Amro musste während der Finanzkrise 2008 verstaatlicht werden. Das Bonusverbot sollte verhindern, dass staatliche Beihilfen oder daraus erzielte Einnahmen teilweise in Form von Boni an das Topmanagement der Banken ausgezahlt werden. In den vergangenen zehn Jahren reduzierte der Staat seinen Anteil an ABN Amro schrittweise. Im vergangenen Monat sank sein Anteil auf unter 33 Prozent.
RTL Nieuws