Lokaler Gesundheitsvertrag im Ost-Var unterzeichnet: Hier sind seine Ziele

Der Anfang des Jahres vom Gemeinderat der Agglomeration Estérel-Côte d'Azur (ECAA) verabschiedete lokale Gesundheitsvertrag (CLS) wurde am Donnerstag von zahlreichen Partnern unterzeichnet, darunter ECAA-Präsident Frédéric Masquelier, Draguignan-Unterpräfektin Myriam Garcia und der Direktor der regionalen Gesundheitsbehörde Sébastien Monié. Dieser erste CLS, der Höhepunkt zweijähriger Arbeit, soll „Partnerschaften zwischen den Akteuren des Gesundheitswesens strukturieren und die Akteure bündeln und gleichzeitig gemeinsame Ziele festlegen“, fasste der Leiter der ARS zusammen.
Konkret zielt es insbesondere darauf ab, gesundheitliche Ungleichheiten abzubauen, den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verbessern und präventive Maßnahmen im Bereich der psychischen Gesundheit zu fördern. Diese Bedürfnisse wurden durch eine im Jahr 2023 durchgeführte Diagnose hervorgehoben. Darüber hinaus zielt dieser Vertrag darauf ab, auf vorrangige Probleme und Fragen zu reagieren, darunter:
Eine Überrepräsentation von Menschen über 65 Jahren im Vergleich zur Departement- und Regionalebene. Mit einem besonders hohen Alterungsindex in Fréjus und Saint-Raphaël. Prognosen zufolge wird die Zahl der über 75-Jährigen im Großraum bis 2050 um 168 % auf 2.048 Personen ansteigen (derzeit 1.216).
Es gibt im Land eine beträchtliche Anzahl alleinstehender Frauen und Paare ohne Kinder.
Obwohl der Lebensstandard der Einwohner dieser Ballungsräume im Allgemeinen über dem regionalen Niveau liegt, gibt es insbesondere in Fréjus und Puget-sur-Argens prekäre Lebensverhältnisse und erhebliche Ungleichheiten.
Besonders in Fréjus und Puget gibt es einen hohen Anteil behinderter Menschen, sowohl Erwachsene als auch Kinder.
Es gibt eine erhöhte Sterblichkeit im Zusammenhang mit endokrinen Erkrankungen, alkoholbedingten Krankheiten, Verkehrsunfällen und Selbstmorden.
Für zahnärztliche Untersuchungen wird ein niedrigerer Satz als in der Abteilung berechnet.
Die Grundimmunisierungsrate gegen Masern, Mumps, Röteln (MMR) und Meningokokken C bei Säuglingen ist unzureichend.
Auch die Impfraten gegen die saisonale Grippe sind niedriger als im Var und in Frankreich.
Es gibt viele Präventionsstrukturen, aber sie sind der Öffentlichkeit und den Gesundheitsfachleuten kaum bekannt.
Die Hausarztdichte liegt unter dem Departements- und Regionaldurchschnitt. Zudem sind 43 % der Hausärzte in der Region über 60 Jahre alt, 16,8 % sogar über 65 Jahre.
Die Schließung von Notaufnahmen in den umliegenden Gebieten und die Sommerzeit erschweren eine kontinuierliche Versorgung.
Die Psychiatrie und insbesondere die Kinderpsychiatrie bieten nur begrenzte Versorgung.
Der Straßenverkehr weist einen ungünstigen Index für die Schwere von Unfällen mit Personenschäden auf und es wurden Risiken im Zusammenhang mit der Luftverschmutzung in der Nähe von Hauptverkehrsstraßen festgestellt.
Auch das Problem durch Vektoren übertragener Krankheiten wie Chikungunya ist im Land sehr groß.
18 Aktionen verteilt auf 6 AchsenDie im Rahmen dieser Diagnose gesammelten Daten dienten als Grundlage für die Entwicklung von 18 Maßnahmen, die sich auf sechs Schwerpunkte verteilen und in den nächsten fünf Jahren umgesetzt werden sollen. Ohne ins Detail zu gehen, umfassen diese Maßnahmen:
Verbesserung der Koordination zwischen Institutionen und Fachleuten im Gesundheitsbereich (Schaffung einer kollaborativen Plattform oder von Austauschgremien).
Unterstützung der Ausbildung von Fachkräften in diesen Themen.
Um die Informations-, Präventions- und Screening-Maßnahmen für die Zielgruppen zu verbessern.
Es sollten gezielte staatliche Maßnahmen in Betracht gezogen werden: beispielsweise die Einrichtung eines mobilen Präventions- und Pflegebusses, kostenlose Parkplätze für Pflegekräfte, die Veröffentlichung eines Leitfadens zur Attraktivität der Region für Angehörige der Gesundheitsberufe oder sogar die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für den Zugang zur Gesundheitsversorgung.
Var-Matin