Papst Leo XIV. gewählt: US-Kardinal Robert Francis Prevost rückt an die Spitze der katholischen Kirche

Robert Francis Prevost aus den USA ist neuer Papst. Die Kardinäle wählten den 69-Jährigen zum Nachfolger von Papst Franziskus, der am Ostermontag im Alter von 88 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben war.
Prevost hat als neues Kirchenoberhaupt den Papstnamen Leo XIV. angenommen. Zehntausende Menschen begrüßten den neuen Papst mit Klatschen und Jubel auf dem Petersplatz, als er sich dort kurz nach seiner Wahl vom Balkon der Basilika gezeigt hat. „Der Friede sei mit euch allen“, rief er den Menschen zu. „Gott liebt euch alle.“ Er fügte hinzu: „Das Böse wird nicht gewinnen.“
Er sandte mit seinen ersten Worten einen Friedensgruß in die ganze Welt. Der neue Papst erinnerte zudem an seinen am Ostermontag verstorbenen Amtsvorgänger. „Danke, Papst Franziskus!“, sagte er. Leo XIV. spendete zudem erstmals den päpstlichen Segen „Urbi et Orbi“. Bei seinem Auftritt winkte und lächelte er.

Der neue Papst spendete am Abend erstmals den päpstlichen Segen "Urbi et Orbi".
Quelle: IMAGO/Avalon.red
Mehrfach betonte Leo, die Kirche sei aufgerufen, Brücken zu bauen und den Dialog zu suchen. In seiner streckenweise improvisierten Ansprache fuhr er fort: „Wir wollen gemeinsam unterwegs sein, den Frieden und die Gerechtigkeit ohne Furcht suchen. Wir wollen gemeinsam als Missionare unterwegs sein.“
Gegen Ende seiner Rede wechselte er vom Italienischen ins Spanische und grüßte sein früheres Bistum Chiclayo in Peru, das er von 2014 bis 2023 geleitet hatte. Auch als Missionar war er bereits tätig sowie als Generalprior des Augustinerordens.
Der 69-Jährige war zuletzt als Kurienkardinal Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe – quasi der Personalabteilung des Vatikan. Er gilt als jemand, der zwischen dem konservativen Lager und dem für Reformen offenen Lager in der katholischen Kirche gut vermitteln kann.
Anders als sein Vorgänger Franziskus hatte Leo die traditionelle rote Stola mit den vier Evangelisten umgelegt, als er auf die Segnungsgloggia trat.
Am Mittwochnachmittag hatten sich die 133 Kardinäle zum Konklave in die Sixtinische Kapelle im Vatikan zurückgezogen. Neue Päpste werden traditionell in geheimer Wahl, isoliert von der Öffentlichkeit gewählt.
Um 18.07 Uhr am Donnerstagabend dann stieg weißer Rauch aus dem Schornstein der Kapelle auf – das Zeichen dafür, dass die katholische Kirche ein neues Oberhaupt hat.
Die Menge auf dem Petersplatz brach beim Anblick des Rauchs in Jubel aus, Priester bekreuzigten sich, und Nonnen weinten, während die Menge „Viva il papa!“ rief.
Prevosts Vorgänger, Papst Franziskus, war gebürtiger Argentinier. Jorge Mario Bergolio, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, hatte zwölf Jahre an der Spitze der katholischen Kirche gestanden.
Der neue Papst ist verhältnismäßig jung – ihm könnte damit eine lange Amtszeit bevorstehen. Geboren wurde Prevost 1955 in Chicago.
rnd