Kanaren-Urlaub im Winter: Die 6 schönsten Dörfer der Inseln

Was macht den Charme eines kanarischen Dorfes aus? Ist es die schöne Lage am Meer oder in den Bergen? Ist es eine historische Altstadt mit kopfsteingepflasterten Gassen und schmucken Geschäften? Oder kulturelle Vielfalt sowie die Möglichkeit, in die Geschichte von Dorf und Umgebung einzutauchen?
Oft schafft es eine Mischung dieser und weiterer Zutaten, ein Dorf auf den Kanarischen Inseln als besonders reizvoll hervorzuheben. Wir verraten dir, welche sechs Dörfer auf Lanzarote, Gran Canaria, Teneriffa, La Gomera, La Palma und El Hierro zu unseren absoluten Favoriten zählen.
Wenn eine Gemeinde als „Tal der tausend Palmen“ bekannt ist, reicht das schon aus fürs erste Kopfkino über Urlaub im Warmen. Haría im Nordosten Lanzarotes hat nicht einmal 5500 Einwohner und Einwohnerinnen, dafür aber ein besonders angenehmes Mikroklima, das nicht nur zahlreiche Pflanzenarten lieben, die sonst nirgends auf Lanzarote zu finden sind. Und eine reiche Geschichte, denn früher griffen unter anderem Piraten die Region besonders gerne an. Heute sind es entspannte Einheimische sowie Touristinnen und Touristen, die durch die schneeweißen Dorfhäuser, durch Palmenhaine, an Kakteen und anderen tropischen Pflanzen vorbeispazieren.

Einen schönen Überblick über das Dorf und seine Umgebung bekommst du vom Aussichtspunkt „Mirador de Malpaso“ oder „Mirador del Río“ auf 474 Metern. Letzteren prägt die Architektur des heimischen Künstlers César Manrique (1919–1992), dem zu Ehren in Haría sogar ein Museum eröffnet wurde (C. Elvira Sánchez, 30).
Wenn du an einem Wochenende in Haría bist, ist ein besonderer Reisetipp der Kunsthandwerkermarkt von Haría, „Haría Artesanal“, der jeden Samstagvormittag stattfindet. Seit 2001 werden dort vor allem handgefertigte Produkte verkauft, als Bühne für lokale Künstlerinnen und Künstler und um ein Bild der kulturellen Vielfalt Harías zu vermitteln.
In der Umgebung lohnt sich ein Besuch der Lavahöhle Cueva de Los Verdes auf dem Weg nach Órzola. Der Gang unter der Erde gilt sogar als weltweit längste Vulkanröhre!

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Im Nordwesten Gran Canarias kuschelt sich das etwa 5600-Einwohner-Dorf Agaete 43 Meter über dem Meer in die grünen Steilhänge. Wanderfans steigen von dort gerne zu den bis an die 1180 Meter hohen Berge des Pinar-de-Tamadaba-Pinienwaldes und Naturschutzgebietes auf, doch wir empfehlen, dass du etwas länger in dem Dorf verweilst: Es besitzt eine pittoreske Altstadt, die von der reichen Geschichte der Region zeugt.

Da wäre zum Beispiel die Begräbnisstätte Nekropole von Maipés mit Archäologiepark, die zu den wichtigsten ihrer Art auf Gran Canaria zählt. Oder das Rathaus und das Kulturzentrum in traditionellen Bauten aus dem 19. Jahrhundert. Um nicht die hübsche Kirche Iglesia de la Concepción zu vergessen.
Unweit des kleinen Zentrums findest du außerdem wunderschöne Strände, wie Las Nieves, und natürliche Meerespools. Sowohl das Dorf selbst als auch seine Umgebung sind ideal zum Entspannen und für Wanderungen mit Blick ins Tal oder auf die ausschweifenden Pinienwälder des Tamadaba-Massivs. In den Tälern wachsen neben Orangen auch Tropenfrüchte und Kaffee.
San Cristobal de la Laguna im Nordosten Teneriffas ist mit knapp 158.000 Einwohnern längst kein Dorf mehr, sondern schon eine Stadt. Und doch gehört der Ort bei deiner Reise unbedingt auf die Bucket List: Schon seit 1999 steht er auf der Unesco-Welterbeliste, und beim Spaziergang durch die Altstadt wirst du bald verstehen, warum. Die Straßen versetzen dich ins 16. Jahrhundert zurück, als Ortschaften noch nach Seekarten errichtet wurden. Ein Blick auf San Cristobals Stadtplan zeigt: Er erinnert an eine „astronomische Sternenkarte“. Der koloniale Geist lebt bis heute fort.

Lass dich am besten treiben, und du wirst eher früher als später Schmuckstücke wie die einzige Kathedrale der Insel erreichen, ebenso wie die Kirche Concepción. Diese ist zu besteigen und bietet ein wunderschönes Panorama des Städtchens.
Aber auch abgesehen von den vielen Sehenswürdigkeiten verzaubern die pastellfarbenen Villen von San Cristobal de la Laguna, die Holzbalkone in vielen Innenhöfen und der tägliche Mercado de la Laguna auf der Plaza del Cristo. Selbst wer nichts kaufen möchte, kann sich an den vielen Blumen erfreuen und dem Duft nach unterschiedlichen Spezialitäten folgen.
Die Übersetzung des Begriffs „Vallehermoso“ gibt schon viel über das Dorf mit seinen knapp 3000 Einwohnern im Nordwesten La Gomeras preis: „wunderschönes Tal“. Begrünte Berge erheben sich schützend hinter dem Dorf mit seinen bunten Häusern, gemütlichen Gassen und dem Dorfplatz Plaza de la Constitución. Von der Terrasse eines Cafés oder einer Bar dort kannst du wunderbar das Treiben auf dem Platz beobachten und das Rathaus bewundern.
Viel mehr als für seine Architektur oder die Kirche Iglesia San Juan de Bautista ist Vallehermoso jedoch bekannt für seine einzigartigen Obstgärten. Die dort gedeihenden Aprikosen, Birnen, Äpfel und sogar Südfrüchte verkostest du am besten in der Markthalle des Dorfplatzes.

Wer gerne wandert, kann von Vallehermoso spannende Touren starten, sowohl in die Nebentäler als auch zu den Gipfeln des gleichnamigen Nationalparks.
„Bananen“ ist ein wichtiges Stichwort, wenn es um das 4500-Seelen-Dorf Tazacorte auf La Palma geht. Es ist nicht nur von Bananenplantagen umgeben, sondern besitzt auch Europas einziges Bananenmuseum! Neben den Plantagen fällt noch etwas anderes sogleich ins Auge: imposante Lavawände, die sich neben dem Dorf und am schwarzen Sandstrand in die Höhe recken.

Tazacorte entwickelte sich von dem Ortsteil Barrio del Charco aus, und dort kannst du der Geschichte des Dorfs noch immer auf die Spur gehen. Zeitzeugen sind unter anderem stattliche Adelshäuser des 16. und 17. Jahrhunderts. Ebenso historisch interessant ist der Platz Plaza de España, wo noch aus Sevilla importierte Mosaiken zu bewundern sind.
Zum Wandern eignet sich von Tazacorte aus die zerklüftete Küste mit tollen Aussichtspunkten wie dem Mirador de la Punta nördlich des Strandes von Tazacorte.
El Pinar mit nicht einmal 2000 Einwohnern im Süden von El Hierro ist wie eine grüne Oase auf der Vulkaninsel: Das Dorf ist geprägt von Weide- und Ackerland und von unzähligen Obstbäumen, darunter Mandel- und Feigenbäume – und das direkt neben weitläufigen Kieferwäldern. Bei deinem Besuch in El Pinar wirst du merken, dass die Uhren dort noch ganz gemächlich ticken und das traditionelle Inselleben noch immer große Bedeutung hat.

Um die ganze Schönheit El Pinars von oben zu genießen, begib dich am besten zum Aussichtspunkt von Tanajara, von wo der Blick bis ins Marine-Schutzgebiet Mar de las Calmas reicht.
Falls du die Chance hast, vor Ort in einem der hübsch für Touristinnen und Touristen herausgeputzten Landhäuser zu wohnen, nutze sie – es gibt keine schönere Art, das entspannte Inselleben zu erleben und mal ganz vom Alltag abzuschalten.
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