Immer weniger Straßenbauer, automatische Asphaltwalze bietet eine Lösung

Laut Heijmans stehen Qualität und Verfügbarkeit der niederländischen Infrastruktur unter Druck. Das Durchschnittsalter einer Asphaltwalze liegt bei 55 Jahren, und es ist schwierig, neue Fachkräfte zu finden. Aufgrund der alternden Bevölkerung und des Renteneintritts scheiden viele Menschen aus dem Erwerbsleben aus.
In zehn Jahren droht ein großer Fachkräftemangel. „Robotik ist eine Lösung“, sagt Dennis Verschuren, Sprecher von Heijmans. „Sie macht die Arbeit sicherer und intelligenter.“
Die selbstfahrende Walze arbeitet nach voreingestellten Anweisungen und überwacht selbstständig die Asphalttemperatur. Ein Bediener steuert die Maschine fern. Dies reduziert den Personalbedarf auf der Baustelle und verringert das Kollisionsrisiko. Für zusätzliche Sicherheit ist die Walze mit einer automatischen Notbremse ausgestattet.
Unten können Sie den Walzer in Aktion sehen:
Das Bauunternehmen hat sich für die Zukunft ein Ziel gesetzt: Es möchte mehr elektrische Geräte entwickeln, um nachhaltiger und sauberer zu arbeiten, ohne Kompromisse bei Qualität oder Geschwindigkeit einzugehen. Das Unternehmen untersucht, ob auch andere im Asphaltprozess eingesetzte Maschinen, wie beispielsweise ein Straßenfertiger, vollständig automatisiert werden können.
Nur halb so viele Leute nötigSchließlich können zwei Bediener mehrere Maschinen gleichzeitig bedienen. Durch die vollständige Robotisierung eines „Asphaltzugs“ – einer Kombination von Maschinen, die beim Asphaltieren zusammenarbeiten – könnten pro Projekt 10 bis 15 Mitarbeiter eingespart werden.
Der Prototyp wird am 27. Oktober erstmals am Flughafen Schiphol getestet. Heijmans plant, die erste betriebsbereite Version mit einer Asphalt-Crew Mitte 2026 einzusetzen.
Nicht nur im Straßenbau wird mit Automatisierung experimentiert. Auch im Wohnungsbau kommen Roboter zunehmend zum Einsatz. Man denke an Maurerroboter, die dreimal schneller arbeiten als Menschen, an Pflasterroboter und an Fabriken, die Fertighäuser produzieren. In Deutschland wurde sogar ein komplett 3D-gedrucktes Gebäude von nur zwei Menschen und einem Roboter errichtet.
Die größten Vorteile: geringere körperliche Belastung, bessere Arbeitsbedingungen und geringere Abhängigkeit von Fachkräftemangel. Technologische Innovationen machen die Arbeit zudem für neue Generationen attraktiver.
Hier seht ihr den Roboter, der das Maurern wieder zum Vergnügen machen soll:
Ein Nachteil von Mauerrobotern sind ihre nach wie vor hohen Kosten. Daher eignen sie sich praktisch nur für sehr große Projekte. Die Vorteile der Automatisierung und Robotisierung im Bauwesen liegen derzeit vor allem im Vermessen und Bemaßen. Roboter und Drohnen können beispielsweise Maße präzise erfassen, sodass Bauzeichnungen nahezu automatisch erstellt werden können.
Die Bauwelt ist fragmentiertUnd es gibt noch weitere Gründe, warum die Robotik im Bauwesen langsamer voranschreitet als in anderen Branchen. Die Baubranche ist traditionell und fragmentiert. Bauunternehmen arbeiten mit Bauunternehmern, Subunternehmern und Materiallieferanten zusammen, und sie alle müssen Teil dieser Automatisierung sein. Diese Koordination und Zusammenarbeit braucht Zeit.
Das Forschungsinstitut TNO hat einen Ausblick auf die Baubranche im Jahr 2040 gegeben. Die Forscher haben zwar keine Kristallkugel, aber sie sehen, dass immer mehr Bauunternehmen Roboter für Mauerwerk, Inspektionen oder den Materialtransport einsetzen.
Aufgrund des Personalmangels muss die Arbeit effizienter erledigt werden. Dies lässt sich beispielsweise durch eine stärkere Standardisierung erreichen: Roboter bauen komplette Fassadenteile, Böden und Wände, und fahrerlose Transportfahrzeuge transportieren Bauelemente und liefern Materialien.
RTL Nieuws