Bullet-Dialog

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In den USA wurde der rechtsradikale Volksheld Charlie Kirk durch einen Halsschuss tödlich getroffen. Im Cowboy-Land hat das eine lange Tradition. Viele Menschen sind ihm vorausgegangen. John F. Kennedy durfte sich vor fast 62 Jahren auf genau dieselbe Weise verabschieden.

Wunderbare Nation. Alles nur eine Waffe, um euch eine ordentliche Portion Schimpferei und Pöbel zu verpassen. Ich verstehe, dass das religiöse Opfer selbst es als alltägliches Risiko sah. Jetzt ist er dran. Die Bibel sagt es schon länger: „Wer das Schwert schwingt, wird durch das Schwert umkommen.“ Wahre Worte von Jesus Christus selbst. An seinen Freund Petrus, der ihn mit dem Schwert gegen die Römer verteidigen wollte.

Kirks Unterstützer beten derzeit in großer Zahl für Charlie und seine Familie. Gott hört sich alles an und schüttelt den Kopf. Inzwischen wurde die Tatwaffe gefunden. Der Besitzer hatte ein paar Worte in die Kugeln gravieren lassen. Das klingt seltsam, wenn man den Juwelier in der Nähe besucht. Mit einer Handvoll Kugeln in den Laden zu gehen und zu fragen, ob sie ein paar Worte darauf gravieren lassen könnten. Wahre Worte, meine ich. Nun ja, für den Schützen sind sie wahr. Früher hat man solche Worte ausgesprochen. Nur mit dem Mund. Man nannte es eine Diskussion. Aber das ist so altmodisch und überholt.

Doch nun ist auch noch etwas in unserem Trinkwasser. Irgendeine Substanz, die uns aggressiv und völlig wahnsinnig macht. Am Freitag wurden fast alle Schulen in Beverwijk und Heemskerk geschlossen, weil die Jugend einen ausgewachsenen Dorfkrieg befürchtete. Im Internet kursieren zusammengebastelte Videos, in denen sich die beiden malerischen Städte unter dem krebserregenden Rauch von Tata Steel in eine Art schreiendes Gaza verwandeln. Natürlich mit Hilfe künstlicher Intelligenz.

Apropos Gaza: Dieser verzweifelte Teil Israels sorgt für viel Aufregung. Und auch für gute Dinge. So droht unserem Land beispielsweise, im nächsten Jahr nicht am Eurovision Song Contest teilzunehmen, falls Israel teilnimmt. Ich persönlich finde das eine wunderbare Aussicht. Dann wären die armen Gaza-Bewohner nicht umsonst gestorben.

Apropos Gebet: Letzten Sonntag sah ich unseren König in einer Synagoge, wo sie um den Segen der israelischen Armee beteten. Ich weiß nicht genau, worum sie Jahwe baten, aber ich hoffe, sie baten ihren Gott nicht um noch mehr hungernde Palästinenser. Unser König hielt während dieses kurzen Gebets die Zähne zusammen. Klug von ihm. Es ist unmöglich, dass dieser Mann für eine Armee beten muss, die Völkermord begeht.

Wahrscheinlich hat er an andere Dinge gedacht. Leichtere Dinge. Wie an den Bruder seines belgischen Kollegen, der wenige Tage später gestand, einen Bastard zu haben. Gezeugt von Wendy van Wanten. Reine Efteling-Neuheit. Ein Junge, der seinem Vater zum Verwechseln ähnlich sieht.

Eine frische Brise im Dschungel aus Mord und Totschlag, wo sogar ein Golfplatz auf dem gepflegten Anwesen Tespelduyn vorübergehend geschlossen ist, weil die Rasenmäher nicht mehr sicher sind. Sie wurden von frustrierten Golfern verprügelt und von ihren aufgebrachten Botox-Schlampen in affektiertem Ton beschimpft. So schlimm, dass der Platz für eine Weile geschlossen wurde. Damit sich alle wieder beruhigen können. Genau wie an den Gymnasien in Beverwijk und Heemskerk.

Schon wieder: Da ist etwas in unserem Trinkwasser. Eine Substanz, die uns aggressiv und verrückt macht. So gibt es beispielsweise bei uns die Kunstskipiste Snowworld, die um eine sogenannte Zipline erweitert werden soll. Dabei schweben erbärmliche Menschen an einer stählernen Wäscheleine einige hundert Meter über dem Boden. Etwas für kreischende Junggesellenabschiede. Nur ein Problem: Unter den jubelnden ehemaligen Bierbikern liegt ein Friedhof, auf dem trauernde Familien versuchen, eine Leiche unter dem grünen Rasen zu verstecken.

Man verlässt also eine Welt, in der Menschen Worte in Kugeln ritzen, offen Völkermord begehen, Highschools und Golfclubs Krieg führen wollen und über einem ein betrunkener Fettwanst an einer Schnur schwebt. Dann will man weg. Weit, weit weg.

nrc.nl

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