Schwitzen als Medizin? Die gesundheitlichen Vorteile der Sauna häufen sich.
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Einst vor allem als Entspannungsritual angesehen, wird die Sauna zunehmend als echtes Gesundheitswunder anerkannt. Nicht nur für die Muskeln, sondern auch für Herz, Gehirn und Lunge. Aktuelle Forschungen zur traditionellen finnischen Sauna – mit Temperaturen zwischen 80 und 100 Grad Celsius – zeigen, dass regelmäßiges Schwitzen eine der angenehmsten Möglichkeiten sein kann, länger gesund zu bleiben.
Die körperlichen Auswirkungen eines Saunagangs sind mit denen eines normalen Trainings vergleichbar: Der Puls steigt auf bis zu 150 Schläge pro Minute, die Blutgefäße weiten sich und der Körper verliert durch das Schwitzen viel Flüssigkeit. Doch nicht nur die Poren öffnen sich.
Studien zeigen, dass zwei- bis dreimal wöchentliche Saunagänge den Blutdruck senken, Entzündungen hemmen und den Cholesterinspiegel verbessern. Wer häufiger (vier- bis siebenmal pro Woche) in die Sauna geht, reduziert das Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und plötzlichen Herztod sogar um fast die Hälfte.
Eine Langzeitstudie mit über 2.300 finnischen Männern ergab, dass regelmäßige Saunagänger ein um 66 Prozent geringeres Risiko für Demenz oder Alzheimer hatten. Die Erklärung? Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Entzündungen und eine schlechte Durchblutung spielen wahrscheinlich eine Rolle bei der Vorbeugung. Aber auch das Gefühl der Entspannung, soziale Kontakte und die Möglichkeit, dem Alltagsstress zu entfliehen, tragen dazu bei.
Nicht nur das Herz profitiert von einem Saunagang. Regelmäßiges Saunieren scheint auch die Zahl von Erkältungen und Lungeninfektionen zu verringern. In älteren Studien konnte die Zahl der Grippefälle unter Saunagängern sogar halbiert werden. Menschen mit Asthma oder COPD berichten von weniger Symptomen nach einem Wärmegang. Die Wärme erweitert die Atemwege, reduziert die Schleimproduktion und erleichtert das Atmen.
Leiden Sie unter Muskel- oder Gelenkschmerzen? Dann ist ein Saunabesuch definitiv einen Versuch wert. Viele Menschen mit Erkrankungen wie Rheuma, Arthrose oder Fibromyalgie berichten von weniger Schmerzen nach einem Saunagang. Die Wärme entspannt die Muskeln und regt die Ausschüttung von Endorphinen an – körpereigenen Schmerzmitteln. Saunagänge haben sich sogar bei chronischen Spannungskopfschmerzen als wirksam erwiesen.
Obwohl Saunagänge grundsätzlich unbedenklich sind, sollten Menschen mit Herzproblemen oder schweren Herzerkrankungen zunächst ihren Arzt konsultieren. Die größten Risiken entstehen in Kombination mit Alkohol, zu langen Saunagängen oder dem direkten Sprung ins kalte Wasser. Insbesondere Letzteres kann bei empfindlichen Personen Herzrhythmusstörungen auslösen.
Ein paar Mal pro Woche in die Sauna zu gehen, ist nicht nur ein Genuss, sondern vielleicht auch eine der am meisten unterschätzten Gesundheitsgewohnheiten. Von einem verbesserten Blutdruck über weniger Erkältungen bis hin zu einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Vorteile vielfältig und vielversprechend. Und das alles ohne Fitnessstudio-Mitgliedschaft oder komplizierte Diät. Nur ein Handtuch, ein warmer Raum und eine großzügige Portion Entspannung.
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