Über den Fabriken in Bergamo ziehen Krisenwolken auf: Die Zahl der Entlassungen nimmt ständig zu.

20. August 2025

Sowohl die Normalarbeitszeit als auch die Überstunden nehmen zu, wobei die Metallverarbeitungsbranche ihre überwiegende Stellung bestätigt und ihren Anteil von 58,3 auf 61,8 Prozent der Gesamtarbeitszeit erhöht.
BERGAMO – Über der Wiederaufnahme der Aktivitäten nach der Sommerpause ziehen dunkle Wolken auf. Die Lage in der Industrie von Bergamo ist turbulent, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe. Dies geht aus der Beobachtungsstelle der Provinz CISL hervor, die erklärt, dass sich in der Metallverarbeitung , der Textilindustrie , der Gummi- und Kunststoffindustrie sowie in den letzten Monaten auch in der Chemiebranche Szenarien einer umfassenden Krise abzeichnen.
In den Unternehmen der Region Bergamo ist die Zahl der Entlassungsstunden deutlich gestiegen und erreichte im ersten Halbjahr 2025 fast zehn Millionen. Es wurden sowohl reguläre als auch außerordentliche Arbeitsstunden abgedeckt, wobei der Metallverarbeitungssektor mit einem Anstieg von 58,3 auf 61,8 Prozent weiterhin den größten Anteil hatte. Dieser Anstieg könnte auf eine zunehmende Anzahl von Anträgen innerhalb des Sektors oder einen relativen Rückgang der Genehmigungen in anderen Sektoren zurückzuführen sein. Der Textilsektor zeigt einen Aufwärtstrend und steigerte seinen Anteil von 17,2 auf 20,1 Prozent . Diese Veränderung deutet auf erhöhte Produktionsschwierigkeiten hin, was zu einem größeren Bedarf an sozialen Sicherheitsnetzen führt.
„Einige spezifische Fragen haben einen großen Einfluss auf das endgültige Ergebnis“, erklärte Luca Nieri, Provinzsekretär des CISL. „Die Krise im Automobilsektor verschärft sich zunehmend durch den anhaltenden Wandel, und die Gründe dafür sind vielfältig. Unsere Unternehmen müssen zukunftsorientiert sein und in neue Technologien und künstliche Intelligenz investieren. Wir müssen eine neue Energiepolitik mit spezifischen Optionen und eine Industriepolitik zur Unterstützung der Unternehmen entwickeln.“
Für die bundesweiten Tarifverträge fordert die Gewerkschaft faire und zeitgerechte Erhöhungen . Ein weiteres Problem sei die sinkende Geburtenrate, unter anderem bedingt durch die Dynamik des Arbeitsmarktes, der zunehmend mit einer Überalterung der Belegschaften , einem fehlenden Generationenwechsel und einer steigenden Zahl von über 50-Jährigen in den Betrieben konfrontiert sei. „ Die berufliche Weiterbildung muss noch stärker in den Mittelpunkt der Arbeitsmarktdynamik und der individuellen Unternehmenskontexte rücken.“
Il Giorno