Laut Ibrahim Al-Ghaitani, Leiter des Energiestudienprogramms, sind die europäischen Energiemärkte mit Unsicherheit konfrontiert, da der Stopp des russischen Gastransits durch die Ukraine im Dezember 2024 näher rückt. Dies ist eine Folge der Entscheidung Kiews, das Gastransitabkommen nicht zu verlängern. Der Stopp könnte sich insbesondere in den Wintermonaten auf die Stabilität der Gasversorgung in Mittel- und Osteuropa auswirken.
In der Diskussion wird hervorgehoben, wie EU-Länder alternative Maßnahmen ergriffen haben, um diese Lücke auszugleichen, einschließlich des Imports von Flüssigerdgas (LNG) von anderen Lieferanten und der Nutzung neuer Infrastruktur. Anders als in den ersten zwei Jahren des Ukraine-Konflikts hat die Sensibilität des europäischen Gasmarktes gegenüber den Risiken russischer Gasunterbrechungen abgenommen.
Wichtige Entwicklungen
Mit der möglichen Unterbrechung der letzten großen Verbindung zwischen russischen und europäischen Gasnetzen rechnen die europäischen Energiemärkte mit erheblichen, aber beherrschbaren Störungen. Im Jahr 2023 machte das über die Ukraine gelieferte russische Gas nur 3 % der gesamten europäischen Importe aus, wobei eine erhebliche Abhängigkeit zwischen Ländern wie der Slowakei und Österreich bestehen blieb.
Gewinner und Verlierer
Die bevorstehende Störung stellt ein erhebliches Risiko dar, dennoch haben die europäischen Staaten in den letzten zwei Jahren erfolgreich alternative Gasquellen beschafft. Dennoch warnt die Internationale Energieagentur, dass die mangelnde Gasversorgung in diesem Winter zu großen Unsicherheiten in Mittel- und Osteuropa führen könnte.
Alternative Strategien
Die europäischen Nationen planen, die Stabilität der Gasversorgung durch LNG-Importe und die Nutzung bestehender Infrastruktur zu verbessern. Länder wie Ungarn sind offen für den Empfang von zusätzlichem russischem Gas über die TurkStream-Pipeline. Es gibt auch Diskussionen über die Nutzung des ukrainischen Gasnetzes für Lieferungen aus Aserbaidschan.
Stellung Österreichs
Österreich hat sich aufgrund seiner Abhängigkeit von russischen Importen in der Vergangenheit den europäischen Sanktionen gegen russisches Gas widersetzt. Allerdings bereitet es sich nun darauf vor, von dieser Abhängigkeit abzuweichen und auf Importe aus alternativen Quellen zu setzen. Das österreichische Energieministerium erkennt die Notwendigkeit eines strategischen Wandels an, um die Energiesicherheit künftig zu gewährleisten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich der europäische Gasmarkt weiterentwickelt, da Länder versuchen, die Abhängigkeit von russischen Lieferungen zu verringern, und verschiedene Strategien zur Aufrechterhaltung der Stabilität und Sicherheit bei der Energiebeschaffung umgesetzt werden.