Grüner Komet nähert sich der Erde: Mit bloßem Auge sichtbar

Der neu entdeckte Komet namens Lemmon wird in diesem Monat der Erde am nächsten kommen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass er hell genug werden könnte, um mit bloßem Auge sichtbar zu sein.
Dieser Komet mit dem wissenschaftlichen Namen C/2025 A6 ist ein nichtperiodischer Komet, d. h. seine Umlaufbahn beträgt mehr als tausend Jahre und ist schwer vorherzusagen. Berechnungen zufolge dauert Lemmons Umlauf um die Sonne etwa 1.350 Jahre, und er verbringt die meiste Zeit davon in der Oortschen Wolke, dem äußersten Teil des Sonnensystems.
GESCHWINDIGKEIT VON 209 TAUSEND KILOMETERN PRO STUNDE
Lemmon wurde am 3. Januar im Mt. Lemmon SkyCenter in Arizona, USA, gesichtet. Zu diesem Zeitpunkt bewegte er sich mit 209.000 Kilometern pro Stunde in Richtung des inneren Sonnensystems. Seitdem wurde er jedoch von bekannteren Kometen wie SWAN R2 und 3I/ATLAS in den Schatten gestellt.
Lemmon wird am 21. Oktober der Erde am nächsten kommen und bis auf 90 Millionen Kilometer an den Planeten herankommen – mehr als 230 Mal so weit wie Mond und Erde. Am 8. November erreicht er dann sein Perihel, seine größte Annäherung an die Sonne, bevor er wieder in Richtung des äußeren Sonnensystems aufbricht.
MIT BLOSSEN AUGE SICHTBAR
Man geht davon aus, dass der Komet, der bei Annäherung heller wird, mit bloßem Auge sichtbar sein wird.
Das auffälligste Merkmal von Lemmon ist sein smaragdgrünes Leuchten. Man geht davon aus, dass diese Farbe durch zweiatomiges Kohlenstoffgas (Dicarbon) in der Koma des Kometen verursacht wird.
In den letzten Jahren wurden weitere grüne Kometen beobachtet, darunter C/2022 E3 im Jahr 2023 und 12P/Pons-Brooks, der 2024 an der Sonne vorbeizog.
Lemmons Schweif, der aus Eis, Gas und Staub besteht, wurde Ende September von einem starken Sonnenwind gekräuselt, wodurch ein eindrucksvolles Bild im Weltraum entstand.
Experten gehen davon aus, dass dieser nahe Vorbeiflug Lemmons Umlaufbahn verändern und seine Umlaufzeit um die Sonne um 200 Jahre verkürzen könnte. Auch die jüngste Anziehungskraft Jupiters könnte bei dieser Veränderung eine Rolle gespielt haben.
WIE KÖNNEN WIR SEHEN?
Lemmon ist derzeit mit Teleskopen und starken Ferngläsern sichtbar, wird aber mit zunehmender Helligkeit auch mit bloßem Auge sichtbar. Die beste Zeit dafür ist voraussichtlich Mitte Oktober.
Der Komet ist im Sternbild Luchs zwischen Jupiter und dem Großen Wagen zu sehen. Für Bewohner der nördlichen Hemisphäre ist die beste Beobachtungszeit morgens kurz vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang.
Im gleichen Zeitraum können neben Lemmon auch die Kometen SWAN R2 und 3I/ATLAS am Himmel beobachtet werden.
ntv