Erklärung von Minister Bayraktar zur Kernenergie: Wirtschaftliche Notwendigkeit für die Türkei

Der türkische Energie- und Rohstoffminister Alparslan Bayraktar sagte in seiner Rede auf dem Panel mit dem Titel „Die Rolle der Kernenergiebranche in der globalen Entwicklung“, das im Rahmen des St. Petersburg International Economic Forum (SPIEF) organisiert wurde, dass man davon ausgehe, dass der Energiebedarf in der Türkei jedes Jahr um mindestens 4 Prozent steigen werde.

„Wenn man Elemente wie Big Data, künstliche Intelligenz und Digitalisierung hinzufügt, wird dieser Bedarf noch weiter steigen. Wir müssen diesen Bedarf decken und in unsere installierte Kapazität investieren“, sagte Bayraktar und fügte hinzu, dass ein Drittel der Energie in der Türkei durch Kohle erzeugt wird, der Bau neuer Anlagen aber zunehmend schwieriger wird und auch die Finanzierung immer schwieriger wird. Bayraktar wies darauf hin, dass Erdgas politisiert und von künstlichen Sanktionen und geopolitischen Entwicklungen beeinflusst wird: „Die Schwankungen der Erdgaspreise sind kein gutes Zeichen. Wir haben unser Potenzial in der Wasserkraftproduktion fast ausgeschöpft.“ Bayraktar erklärte, dass weltweites Interesse an erneuerbaren Energien bestehe, sagte aber: „Es handelt sich dabei jedoch um Zwischenquellen. Wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, treten Produktionsprobleme auf. Deshalb brauchen wir eine saubere Grundlastenergiequelle.“ Bayraktar betonte, dass die Kernenergie in diesem Bereich eine wichtige Rolle gespielt hat, und sagte: „Für die Türkei ist Kernenergie mehr als nur ein Traum, sie ist eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Unsere wachsende Wirtschaft braucht eine saubere Energiequelle mit Grundlast, und die Kernenergie erfüllt diese Anforderung“, sagte er. Er wies darauf hin, dass zusätzlich zu den vier im Bau befindlichen Reaktoren des Kernkraftwerks Akkuyu acht weitere Reaktoren benötigt werden und dass auch kleine modulare Reaktoren mit einer Leistung von 5 Gigawatt notwendig seien, um Energie zu erschwinglichen Preisen bereitzustellen und die Versorgungssicherheit zu erhöhen. DAS KERNkraftwerk AKKUYU IST DIE TREIBENDE KRAFT UNSERER WIRTSCHAFT . Bayraktar sagte, Kernenergieprojekte könnten anhand von drei grundlegenden Dimensionen bewertet werden, nämlich Angebot und Nachfrage sowie der wirtschaftlichen und sozialen Dimension. Bayraktar betonte den wichtigen Beitrag dieser Projekte zur Wirtschaft des Landes und sagte: „Das Kernkraftwerk Akkuyu verzeichnet ein enormes Wachstum. Dank des Kernkraftwerks Akkuyu haben rund 300 Unternehmen aus der Industrie und dem Baugewerbe ein Ökosystem rund um das Projekt aufgebaut. Zusätzlich zu den Tausenden von Mitarbeitern dieser Unternehmen arbeiten derzeit über 30.000 Menschen auf dem Projektgelände.“ Bayraktar erklärte, Rosatom verfolge in dieser Hinsicht einen verantwortungsvollen Prozess und leiste einen bedeutenden Beitrag für die Gesellschaft in der Stadt, in der sich das Kernkraftwerk Akkuyu befindet. Er schloss seine Ausführungen wie folgt: „Darüber hinaus gewinnen wir dank des Projekts Humankapital. Wir haben die Möglichkeit, die in diesem Projekt erworbenen Fähigkeiten nach Paks 2 in Ungarn oder in Projekte in Ägypten zu exportieren. Hunderte unserer Studenten in Russland erhalten eine Ausbildung im Nuklearbereich, und ihr Humankapital entwickelt sich weiter. All diese Elemente der Kernenergie sind eine treibende Kraft für unsere Wirtschaft.“