Die Augen sind nicht nur der Spiegel des Herzens, sondern auch der von Alzheimer... Dieses Zeichen informiert uns tatsächlich über die Krankheit.

Eine neue Studie aus Kanada und der Karibik hat ergeben, dass unsere Augenbewegungen möglicherweise die ersten Anzeichen eines kognitiven Abbaus liefern, lange bevor Gedächtnisprobleme auftreten.
„Die Augen sind der Spiegel der Seele“, heißt es oft. Die Wissenschaft verleiht diesem Sprichwort eine neue Dimension: Die Augen könnten auch ein Spiegel unseres Gehirns und unseres Gedächtnisses sein. Einer bahnbrechenden Studie zufolge, die im Fachmagazin PNAS veröffentlicht wurde, könnte die Art und Weise, wie wir unsere Umgebung visuell erkunden – unser Blickmuster – einer der frühesten Indikatoren für kognitiven Abbau sein.
Gesundes Gedächtnis sieht „merkwürdig“ aus, schwaches Gedächtnis „wiederholt“ sichForscher weisen darauf hin, dass die Prozesse der Speicherung und des Abrufs von Erinnerungen eng mit Augenbewegungen verknüpft sind. In Experimenten wurde beobachtet, dass gesunde junge Menschen ein Bild aktiv scannten und bei jedem Betrachten nach neuen Details suchten. Im Gegensatz dazu hatten Personen mit einem Risiko für kognitiven Abbau oder Gedächtnisverlust einen eingeschränkteren und repetitiveren Blick und neigten dazu, sich immer wieder auf dieselben Punkte zu konzentrieren.
Laut der Studie führt diese Verringerung der visuellen Erkundung dazu, dass das Gehirn schwächere mentale Repräsentationen bildet, was wiederum zu einem schlechteren Gedächtnis führt. Dies bedeutet, dass Blickmuster in Zukunft als zuverlässiger, objektiver Indikator zur Diagnose und Verfolgung des Gedächtnisstatus genutzt werden könnten.
Dieses Ergebnis stützt frühere Studien, die darauf schließen lassen, dass die Augen Hinweise auf die Gesundheit des Gehirns geben. Eine 2024 in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichte Studie zeigte, dass eine Abnahme der Sehschärfe Demenz bis zu 12 Jahre vor der Diagnose vorhersagen kann. Ebenso ergab eine neuseeländische Studie aus dem Jahr 2025, dass Mikroblutgefäße in der Netzhaut des Auges bereits Jahre vor dem Auftreten von Symptomen auf ein Demenzrisiko hinweisen können.
Neue Hoffnung in der FrühdiagnoseDie gemeinsame Bedeutung all dieser Studien liegt darin, dass sie nicht-invasive, schnelle und objektive Methoden zur Messung der kognitiven Gesundheit bieten. In Zukunft könnten Augenbewegungsanalysen und Netzhautscans zu wirkungsvollen Instrumenten werden, die aktuelle Gedächtnistests ergänzen, um neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer in einem viel früheren Stadium zu erkennen. Denken Sie daran: Schon eine kleine Veränderung unserer Beobachtungen kann wichtige Hinweise auf den Zustand unseres Gehirns liefern.
SÖZCÜ