Aus Angst vor Real Madrid könnte Barcelona den Verkauf an Liverpool erleichtern

Verteidiger Ronald Araújo, seit 2018 Stammspieler in der Abwehr des FC Barcelona, steht in dieser Transferperiode im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Der Uruguayer, dessen Vertrag bis 2031 läuft, könnte den katalanischen Klub nach einer von Verletzungen und Leistungsabfall geprägten Saison verlassen. Der Vorstand befürchtet, den Spieler an Real Madrid zu verlieren und prüft daher Alternativen zu Verhandlungen mit Vereinen außerhalb Spaniens.
Barcelonas Bedenken haben historische Wurzeln. Der Verein erinnert sich noch immer an die Episode mit Luís Figo im Jahr 2000, als der Portugiese das Camp Nou verließ und ins Santiago Bernabéu wechselte – eine Episode, die heftige Reaktionen der Fans hervorrief. Um einen weiteren Streit mit den Fans zu vermeiden, erwägt Vereinspräsident Joan Laporta einen Verkauf an den FC Liverpool, der Interesse an Araújo signalisiert hat und rund 40 Millionen Euro (258 Millionen Real) in die Verpflichtung investieren könnte.
Die Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen. Obwohl Real Madrid weitere Interessenten für die Abwehr hat – wie Ibrahima Konaté von Liverpool und William Saliba von Arsenal –, befürchtet der Barça-Vorstand angesichts der Schwierigkeiten bei der Vertragsunterzeichnung, dass die Konkurrenz den uruguayischen Verteidiger angreifen könnte. Der Merengue-Klub, der derzeit von Xabi Alonso geführt wird, sucht einen großen Namen für seine Abwehrreihe und schließt neue Optionen nicht aus, falls seine ursprünglichen Ziele nicht erreicht werden.
Araújo gilt weiterhin als wertvoller Spieler, sowohl technisch als auch auf dem Markt. Trotz der Kritik in der letzten Saison bleibt er einer der Führungsspieler des Teams. Die Sportdirektoren des FC Barcelona, vertreten durch Deco, bekräftigten ihr Vertrauen in den Spieler: „Ronald hat einen verlängerten Vertrag, hat eine schwierige Saison mit unfairer Kritik hinter sich und will wieder zu seiner Bestform zurückfinden.“
Trotz seines nationalen Prestiges hat der Uruguayer in den letzten Monaten an Boden verloren. Im Testspiel gegen Vissel Kobe beispielsweise spielte er unter Hansi Flick nur 45 Minuten. Dennoch glaubt Barcelona, dass ein Transfer helfen könnte, den Kader umzustrukturieren und die finanzielle Belastung zu verringern.
Schließlich beeinflusst auch die mögliche Verstärkung den Wechsel. Der Verein versuchte diesen Sommer erfolglos, Nico Williams zu verpflichten und erwägt die Rückkehr des derzeit vertragslosen Aubameyang. Ob Araújo bleibt oder geht, könnte die nächsten Schritte in der Planung der Katalanen bestimmen.
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