Fahrkarten müssen nicht mehr gekauft werden. In der polnischen Stadt wurde ein kostenloser öffentlicher Nahverkehr eingeführt.

In einigen polnischen Städten kann man öffentliche Verkehrsmittel kostenlos nutzen. Unter anderem in Wałcz und Mińsk Mazowiecki ist diese Lösung bereits eingeführt , und ab dem 1. Januar 2026 sind Fahrkarten auch in Gorzów Wielkopolski ungültig. Nun schließt sich Otwock dieser Liste an. Die Stadt hat einen langjährigen Vertrag mit dem Warschauer Verkehrsbetrieb ZTM gekündigt, der nach Ansicht der Stadtverwaltung zu hohen Kosten führte. „Die Linien L20 und L22, L50 und L51 gehören der Vergangenheit an; sie werden durch die kostenlosen Linien A1, A2, K52 und W50 ersetzt“, schreibt Raport Warszawski.
Kostenlose öffentliche Verkehrsmittel in OtwockZum 1. August 2025 hat sich der öffentliche Nahverkehr in Otwock und Umgebung geändert. Die Stadt hat ihre Partnerschaft mit Warschau, das bisher den öffentlichen Nahverkehr betrieb, beendet. Nun setzt die 50.000-Einwohner-Stadt am Rande der Hauptstadt auf eigene Verkehrsmittel, die günstiger, bequemer und – was für die Fahrgäste am wichtigsten ist – völlig fahrscheinfrei sind. „Die Kosten für einen sogenannten Fahrzeugkilometer betragen 9,67 PLN, und die ZTM (Polnische Verkehrsbehörde) drängte darauf, den Preis auf 12 PLN und im nächsten Jahr sogar auf 14 PLN zu erhöhen. Außerdem hatte die Stadt zu wenig Einfluss auf die Fahrpläne, was sich nachteilig auf die Anwohner auswirkte“, erklärt Karolina Wojnicz, Leiterin der Umweltschutzabteilung in Otwock. Trotz der Einführung der kostenlosen Fahrt spart die Kommunalverwaltung durch die Änderung jährlich bis zu 500.000 PLN.
Passagiere können auf Komfort zählenObwohl der Betreiber gewechselt hat und nun PKS Grodzisk Mazowiecki ist, bleiben die Haltestellen entlang der Strecke dieselben. Die Namen der Buslinien ändern sich jedoch – anstelle der aktuellen Busnummern L20, L22, L50 und L51 sehen die Anwohner auf Schildern hinter der Windschutzscheibe die Nummern A1, A2, K52 und W50. „Diese Busse sind einzigartig – sie erinnern an wichtige Persönlichkeiten der Region. Sie sind komfortabel und umweltfreundlich“, betont Otwocks Bürgermeister Jarosław Margielski.
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Wprost