Das Usedomer Musikfestival 2025 startet. Drei Wochen Finnland an der Ostsee.

An dem Treffen mit Journalisten nahmen die Bürgermeisterin von Świnoujście, Joanna Agatowska, und der Festivaldirektor, Thomas Hummel, teil. Foto: Wojciech BASAŁYGO
In Świnoujście fand eine Pressekonferenz statt, bei der das diesjährige Uznam Music Festival angekündigt wurde – eines der wichtigsten Kulturereignisse der Region und das einzige seiner Art mit einer so großen Reichweite, das jährlich Einwohner und Besucher beiderseits der Grenze verbindet. An der Pressekonferenz nahmen die Bürgermeisterin von Świnoujście, Joanna Agatowska, und der Festivaldirektor, Thomas Hummel, teil.
„Für uns geht es bei dem Festival nicht nur um Musik, sondern auch darum, eine Brücke zwischen den Kulturen und Menschen an der Ostsee zu bauen. In diesem Jahr wird Finnland hier in seiner ganzen Klangfülle präsent sein, von Volksliedern bis hin zu den größten Werken von Sibelius“, betonte Hummel und ermutigte die Menschen, die Konzerte zu besuchen. Bürgermeisterin Joanna Agatowska betonte die Bedeutung der Veranstaltung für die Stadt selbst. „Dies ist eine großartige Gelegenheit für unsere Einwohner und Gäste, an Veranstaltungen auf höchstem künstlerischem Niveau teilzunehmen, ohne in große Metropolen reisen zu müssen“, sagte sie. „Ich ermutige die Einwohner von Świnoujście, die Veranstaltung im MDK-Theatersaal zu besuchen und die ermäßigten Tickets mit der Islander- und Senior Islander-Karte zu nutzen“, betonte sie.
Das Motto des diesjährigen Festivals lautet „Wie klingt Finnland?“. Die Veranstalter versprechen drei Wochen voller musikalischer Reisen, bei denen Tradition und Moderne, Kammerklänge und monumentale symphonische Werke sowie Musik, Literatur und Kunst aufeinandertreffen. Finnland, das Land der tausend Seen und einer reichen Kultur, steht im Mittelpunkt der diesjährigen Ausgabe.
Die große Eröffnung des Festivals findet am 20. September im historischen Kraftwerk Peenemünde statt, wo das Baltic Philharmonic unter der Leitung von Joshua Weilerstein auftritt. Solistin des Abends ist die junge finnische Geigerin Iidamari Ahonen, die unter anderem das berühmte Violinkonzert von Jean Sibelius interpretiert. Das Eröffnungskonzert an diesem Ort hat stets eine symbolische Bedeutung, da es Musik mit der Reflexion über Geschichte und die Notwendigkeit grenzüberschreitender Einheit verbindet.
Das diesjährige Festivalprogramm ist äußerst vielfältig. Einen Tag nach der Eröffnungszeremonie in der Kirche von Liepe präsentiert die samische Sängerin Anna Morottaja traditionelle Lieder aus Nordlappland. Später am Abend tritt das Mozart Piano Quartett in Krummin auf und interpretiert Werke von Brahms, Sibelius und Hannikainen. Auch an den folgenden Festivaltagen ist die Bühne mit abwechslungsreicher Musik gefüllt. In Heringsdorf ist Radu Ratoi zu Gast, ein Akkordeonist, dessen Können bereits in New York Bewunderung hervorrief, und in Zinnowitz gibt es melancholische finnische Tangos, dargeboten von einem Ensemble um den Berliner Philharmoniker Esko Laine, dem Kontrabassisten.
In Świnoujście tritt das Finnische Barockorchester auf und nimmt die Zuhörer mit auf eine musikalische Reise ins 17. Jahrhundert. In Peenemünde können Musikliebhaber die Sopranistin Camilla Nylund und das NDR Elbphilharmonie Orchester in einem Konzert unter der Leitung von Susanna Mälkki bewundern. Schließlich tritt am 11. Oktober der Männerchor der Universität Helsinki – eines der ältesten und bekanntesten Chöre Finnlands – in der Peterskirche in Wolgast auf.
Das Festival bietet jedoch nicht nur große Konzerte und weltbekannte Künstler. Die Veranstalter haben ein breites Rahmenprogramm vorbereitet. In der Villa Irmgard in Heringsdorf wird eine Ausstellung eröffnet, die den Mumins, Tove Janssons berühmtesten literarischen Figuren, gewidmet ist. In Schulen auf der ganzen Insel finden Musikworkshops statt, und spezielle Konzerte für die Kleinsten ermöglichen es Kindern, die Welt der Instrumente auf verständliche und spannende Weise zu entdecken. Auch literarische Begegnungen werden geboten – das Publikum hört Auszüge aus dem Roman „Die sieben Brüder“ von Alexis Kivi und zeitgenössische finnische Kurzgeschichten, gelesen von renommierten Schauspielern.
Auch beim Usedomer Musikfestival hat die Auseinandersetzung mit verschiedenen Stilen und Formen Tradition. So stehen klassische Lieder, symphonische Konzerte und eher zwanglose Veranstaltungen auf dem Programm – ein Liegekonzert, bei dem man in aller Ruhe Musik hören kann, und Open-Air-Auftritte am Strand von Ahlbeck. Das Ganze zeichnet ein facettenreiches Bild Finnlands – eines Landes, dessen Kultur weit über die stereotypen Bilder des kalten Nordens hinausgeht.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Veranstaltung ist ihre internationale Dimension. Jedes Jahr vereint das Festival Polen und Deutschland und erinnert an das gemeinsame Erbe Pommerns und der Ostsee. „Usedom und Świnoujście sind Orte, an denen Musik Grenzen überwindet und Gemeinschaft schafft. Ich freue mich sehr, dass wir Teil dieser Veranstaltung sein können“, so Bürgermeisterin Joanna Agatowska.
Das Usedomer Musikfestival findet vom 20. September bis 11. Oktober statt. Drei Wochen lang finden über 30 Konzerte und begleitende Veranstaltungen statt. Erleben Sie die größten Stars der Weltmusikszene und entdecken Sie gleichzeitig die weniger bekannten, aber ebenso faszinierenden Klänge Nordeuropas.
(wb)
Kurier Szczecinski