Das niederländische Verpackungsunternehmen Koninklijke Paardekooper ist bankrott, 700 Arbeitsplätze sind gefährdet

„Die Insolvenzverwalter arbeiten derzeit mit Hochdruck an der Einleitung des Liquidationsverfahrens“, sagt Marcel Paapst, Sprecher von Paardekooper. Er hält sich daher kurz. Das Unternehmen beschäftigt in den Benelux-Ländern rund 700 Mitarbeiter. Die niederländischen Mitarbeiter werden voraussichtlich in den kommenden Wochen weiterhin ihren Lohn über die UWV (Arbeitnehmerversicherungsagentur) erhalten. „Wir müssen aber noch alle weiteren Details erfahren“, fügt Paapst hinzu.
Käufer findenDie Insolvenzverwalter prüfen, ob sich für das Unternehmen oder Teile davon ein Käufer findet. Die Verpackungslieferungen sind vorerst eingestellt und die Online-Shops des Unternehmens sind nicht erreichbar. Die allgemeine Unternehmenswebsite bleibt jedoch online.
Paardekooper stellt beispielsweise Mehrwegbecher für Festivals, Einkaufstüten für Supermärkte, Versandkartons für den Einzelhandel und Folien für Lebensmittel wie Pizza her. Zu seinen Kunden zählen Unternehmen wie Intratuin, De Bijenkorf und Omoda.
Albert HeijnAuch Albert Heijn gehörte zu den Kunden. „Paardekooper lieferte Verpackungsmaterial, darunter Baguette-Tüten sowie Obst- und Gemüsebeutel“, erklärte ein Sprecher gegenüber RTL Z. „Wir suchen derzeit nach alternativen Lieferanten. Unser Lagerbestand ist derzeit ausreichend.“
Auch der Spirituosenhändler Mitra gab über die ANP bekannt, dass er unter anderem für das Geschenkpapier auf der Suche nach einem neuen Partner sei.
Laut einem Sprecher gebe es genügend Alternativen, um den Kunden weiterhin Geschenke verpacken zu lassen. „Wir hatten diese Woche schon zehn Konkurrenten am Telefon, die bereit sind, uns zu übernehmen.“
ZahlungsaufschubDieser Wettbewerb und die steigenden Kosten sollen zu den Problemen des Unternehmens beigetragen haben. Paardekooper hatte Anfang der Woche einen Zahlungsaufschub beim Gericht beantragt, da das Unternehmen seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen könne.
In den vergangenen Monaten haben Gesellschafter und Management intensiv an Lösungen gearbeitet, um Paardekooper finanziell solide und zukunftssicher aufzustellen. Es seien alle Anstrengungen unternommen worden, um eine Refinanzierung zu sichern und ausreichend Kapital für den Fortbestand des Unternehmens zu sichern, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Diese Finanzierung sei jedoch nicht zustande gekommen und habe schließlich zur Insolvenz geführt.
MillionenumsatzPaardekooper, gegründet 1919, gibt auf seiner Website an, in über 75 Länder zu liefern. Das Unternehmen gibt an, einen Jahresumsatz von „über 400 Millionen Euro“ zu erzielen. Zu seinem hundertjährigen Jubiläum im Jahr 2019 wurde dem Unternehmen der königliche Hoflieferant verliehen.
Warum Cêlavíta im Kartoffelland Niederlande Pleite ging, sehen Sie in diesem Video.
RTL Nieuws