Krebsvorsorge rettet Tausende Leben und senkt die Gesundheitskosten

Nationale Screening-Programme für Gebärmutterhals-, Brust- und Darmkrebs retten in den Niederlanden jedes Jahr Tausende von Leben und senken die langfristigen Gesundheitskosten um 216 Millionen Euro, berichtete der Sender NOS am Dienstag und berief sich dabei auf eine Studie des Lehrkrankenhauses der Erasmus-Universität.
Die im vergangenen Monat veröffentlichte Studie sei die erste, die detaillierte Daten von Krankenversicherern verwende und den Forschern dadurch ein klareres Bild von der langfristigen medizinischen Betreuung gebe, die Krebspatienten über die Behandlung hinaus benötigen, so der Sender.
Dazu gehören im Vergleich zu Menschen ohne Krebs zusätzliche Besuche bei Physiotherapeuten, Psychologen oder Allgemeinmedizinern, sagte Forschungsleiterin und Erasmus MC-Professorin Iris Lansdorp-Vogelaar.
„Anhand dieser Daten können wir genauer erkennen, wie viel zusätzliche Pflege Krebspatienten in den Jahren nach der Diagnose benötigen“, sagte sie.
Mithilfe der verbesserten Daten konnten die Forscher zuverlässigere Modelle erstellen, um abzuschätzen, wie viele Leben gerettet werden und wie viel Geld durch eine Früherkennung gespart wird.
Schätzungsweise 1.325 Menschen pro 100.000 Einwohner können durch Screenings Darmkrebs verhindern, indem die Krankheit in einem präkanzerösen Stadium erkannt wird. Gebärmutterhalskrebs, vor allem bei ungeimpften Frauen, wird in 800 Fällen pro 100.000 Einwohnern verhindert.
Bei Brustkrebs kann die Krankheit zwar nicht im präkanzerösen Stadium erkannt werden, doch eine Früherkennung durch Screening kann dennoch Todesfälle verhindern. Forscher schätzen, dass pro 100.000 untersuchten Personen 1.255 Leben gerettet werden, wenn Tumore rechtzeitig für eine Behandlung erkannt werden.
Zwar seien mit den Screening-Programmen im Vorfeld erhebliche Kosten verbunden, doch die langfristigen Einsparungen im Gesundheitswesen würden diese Investitionen mehr als wettmachen, sagten die Forscher.
Nach Berücksichtigung der Kosten und Einsparungen erwirtschaften die Programme einen Nettonutzen für die Gesellschaft von rund 60 Millionen Euro pro Jahr.
Ohne die großzügige Unterstützung unserer Leser wäre es uns nicht möglich, den Dienst „Dutch News“ kostenlos anzubieten. Ihre Spenden ermöglichen es uns, über Themen zu berichten, die Ihnen wichtig sind, und Ihnen täglich eine Zusammenfassung der wichtigsten niederländischen Nachrichten zu liefern.
Tätige eine Spendedutchnews