Perplexity bietet Google 34,5 Milliarden Dollar für den Kauf von Chrome

Perplexity, 2022 von vier KI-Ingenieuren bei Google gegründet, hat 34,5 Milliarden Dollar geboten, um Chrome von Google zu kaufen. Der Schritt, der in einem Brief an Alphabet-CEO Sundar Pichai angekündigt wurde, kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt: Richter Amit Mehta muss bald die Maßnahmen festlegen, die ergriffen werden sollen, nachdem er 2024 entschieden hat, dass Google ein illegales Monopol auf dem Online-Suchmarkt besitzt.
Der VorschlagPerplexity, das vor einigen Monaten mit rund 18 Milliarden Dollar bewertet wurde, hat sich Zusagen mehrerer Risikokapitalfonds gesichert, um die Übernahme des Browsers vollständig abzudecken. Das unverbindliche Angebot liegt im geschätzten Bewertungsbereich für Chrome (zwischen 20 und 50 Milliarden Dollar) und signalisiert dem Richter, dass es Käufer gibt, die über die nötigen Ressourcen verfügen, um die Trennung des Browsers von Alphabet voranzutreiben. Im Angebotsdokument verpflichtet sich Perplexity, das Open-Source-Projekt Chromium mindestens 100 Monate lang zu pflegen und zu unterstützen, Google als Standardsuchmaschine beizubehalten (mit freier Anpassung durch die Nutzer) und über zwei Jahre drei Milliarden Dollar in die Entwicklung von Chrome zu investieren.
Die ZahlenDer Mountain View-Browser wird von rund 3,5 Milliarden Nutzern genutzt und ist auf etwa 60 % aller internetfähigen Geräte installiert. Das Unternehmen hat jedoch Exklusivitätsvereinbarungen unterzeichnet und seine Suchmaschine standardmäßig auf Apple-, Mozilla- und Android-Geräten installiert. Diese Partnerschaften werden durch einen erheblichen Teil der Werbeeinnahmen finanziert. Das US-Justizministerium behauptet, diese Praktiken hätten seine Marktdominanz gefestigt. Richter Mehta erwägt daher Maßnahmen, die von der Einschränkung von Standardvereinbarungen bis hin zu einer strukturellen Veräußerung von Chrome reichen.
Ein symbolisches AngebotEs ist unwahrscheinlich, dass Google einem Verkauf von Chrome zustimmen wird, da Sundar Pichai bereits vor Gericht erklärt hat, dass der Verkauf oder die Weitergabe von Browserdaten Innovation, Investitionen in neue Technologien und die Produktsicherheit beeinträchtigen würde. Das Angebot von Perplexity positioniert das Startup jedoch als ersten großen potenziellen Käufer in einem Szenario, in dem Richter Mehta den Verkauf von Chrome als Maßnahme zur Förderung des Wettbewerbs erzwingen könnte.
Sollte die Übernahme zustande kommen, würde Perplexity eine riesige globale Nutzerbasis gewinnen, die Reichweite seines KI-Browsers „Comet“, der noch nicht weltweit verfügbar ist, drastisch erhöhen und einen deutlichen Vorteil im Rennen um die Vorherrschaft bei generativen Suchmaschinen und KI-Diensten verschaffen. OpenAI, Yahoo und sogar Apollo Global Management haben in den letzten Monaten Interesse an Chrome bekundet, doch Perplexity ist das erste Unternehmen, das ein solch hohes Barangebot formalisiert hat.
Ein neues GleichgewichtEs bleibt abzuwarten, ob sich Richter Mehta von einem konkreten, finanzierten Angebot überzeugen lässt. Beobachter befürworten zwar nicht, ein Gerichtsurteil, das den Verkauf des Browsers anordnet, würde jedoch einen bahnbrechenden Präzedenzfall in der Technologieregulierung schaffen und das Gleichgewicht zwischen Big Tech und neuen KI-Playern neu gestalten. Selbst wenn Google ablehnen sollte, stärkt Perplexitys Schritt die Sichtbarkeit des Startups, bringt es näher an Aktionäre und strategische Partner und unterstreicht, dass die Kontrolle über einen Browser ein Schlüsselfaktor im zukünftigen KI-Krieg ist.
repubblica