Piazza Affari schloss mit einem Plus von 0,35 Prozent. Nach der Einigung über die Zolltarife fielen die Aktienkurse im Alkohol- und Automobilsektor. Rüstungsaktien stiegen.

Die Reaktion auf den Abschluss des Handelsabkommens zwischen den USA und der EU fiel verhalten aus. Der paneuropäische Eurostoxx 50 Index fiel um 0,17 Prozent, während die Mailänder Börse mit einem Plus von 0,35 Prozent schloss und wieder über 43.000 Punkte lag.
Campari fiel an der Mailänder Börse stark um 1,55 Prozent, da Spirituosen nicht von Zöllen ausgenommen waren. Pernod Ricard und LVMH, zu denen Moët & Chandon Champagner und Hennessy Cognac gehören, verzeichneten in Paris ähnliche Kursverluste.
Auch die Autopreise fielen, trotz der Entscheidung, einen Zoll von 15 % statt 27,5 % auf Autos zu erheben. Der 15-prozentige Zoll ist jedoch davon abhängig, dass Brüssel Zollsenkungen für amerikanische Produkte einleitet. Stellantis (-1,58 %), Renault (-1,43 %), Daimler Truck (-1,68 %) und BMW (-0,55 %) gaben ebenfalls nach, während Mercedes und Volkswagen nahezu unverändert blieben.
Die Aktien des Rüstungssektors steigen nach zwei Tagen des Rückgangs infolge der Ukraine-Gespräche wieder: Leonardo aus dem Rüstungssektor legt um 4,86 Prozent zu, während das deutsche Unternehmen Rheinmetall um 3,69 Prozent zulegte.
Banken stachen hervor. Nachdem die Aktionäre von Mediobanca das Angebot der Banca Generali abgelehnt hatten und damit die Wahrscheinlichkeit eines Übernahmeangebots von MPS für Mediobanca stieg, schlossen die drei Aktien im Minus: Mediobanca -1,41 %, MPS -1,13 % und Banca Generali -2,86 %.
Auch die Wall Street gab nach: Der S&P 500 in New York fiel um 0,26 Prozent und verzeichnete damit zum fünften Mal in Folge leichte Rückgänge. Das Jackson Hole Central Bankers' Forum beginnt heute, morgen Nachmittag spricht Fed-Gouverneur Jerome Powell. Arbeitsplätze werden ein heißes Thema sein, da enttäuschende Beschäftigungsdaten die ohnehin hohe Wahrscheinlichkeit einer Lohnkürzung im September noch weiter erhöhen. Die wöchentlichen Arbeitslosenanträge lagen heute mit 235.000 höher als erwartet, 10.000 mehr als die durchschnittliche Schätzung der Analysten.
Auch in Europa war es ein datenreicher Tag. Die Daten waren gemischt. Das Verbrauchervertrauen in der Eurozone sank stärker als erwartet, von -14,7 auf -15,5.
Unterdessen stieg der zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex (Verarbeitendes Gewerbe plus Dienstleistungen) überraschend den dritten Monat in Folge und erreichte 51,1. Dies war dem deutschen verarbeitenden Gewerbe zu verdanken, das wieder fast 50 erreichte, die Grenze zwischen Konjunkturrückgang und Wirtschaftswachstum.
Rai News 24