„Die große Angst“, das Virus des Sommers 1789

1789 – Frankreich. Nach dem Sturm auf die Bastille verbreiteten sich in der französischen Provinz beunruhigende Gerüchte. Eine Gruppe von Forschern versuchte, dieses Phänomen mit Hilfe der Epidemiologie zu erklären.
Im Frankreich des Jahres 1789 verbreiteten sich Gerüchte wie ein Lauffeuer: Banditen überfielen Dörfer, vernichteten Ernten und terrorisierten Bauern! Die Bauern wurden von Adligen mobilisiert, um die politischen Unruhen zu unterdrücken! Doch nichts davon stimmte. Die daraus resultierende Panik und die Aufstände, bekannt als die „Große Angst“, trugen jedoch zur Französischen Revolution bei und entfachten eine Debatte, die Historiker bis heute spaltet.
Wurden die Gerüchte durch den aufrichtigen Wunsch, die Revolution zu beschleunigen, angeheizt? Oder entstanden sie spontan, ausgelöst durch echte Panik? Um dieses Rätsel zu lösen, griffen Wissenschaftler auf die Methoden der Epidemiologie zurück. Anhand historischer Aufzeichnungen und Modelle zur Nachverfolgung der Epidemieentwicklung kamen die Forscher zu dem Schluss, dass die Große Angst rationale und nicht emotionale Ursachen hatte. „ Wir konnten die Logik wiederentdecken, die die Ausbreitung dieses Phänomens erklärt “ , erklärt Antoine Parent, Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Paris-VIII und Co-Autor der [Ende August] in Nature veröffentlichten Studie.
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Courrier International