In China leidet BYD, der Marktführer für Elektroautos, zunehmend unter der Konkurrenz

In diesem großen BYD- Autohaus im Südosten Pekings, das an einen Waldpark angrenzt, können die Verkäufer auf einem vier mal drei Meter großen Schild mit der Aufschrift „Hot Order List“ ihre Leistungen vergleichen und gleichzeitig das Tempo des Marktes bestimmen: Im Mittelpunkt steht hier die im Frühjahr erschienene Elektrolimousine Qin L, die halb so teuer ist wie das Tesla Model 3 in einer ähnlichen Kategorie.
Doch hinter dem Verkaufslächeln dieser Mitarbeiter in himmelblauen Poloshirts beißt BYD die Zähne zusammen. An der Hongkonger Börse lag der Aktienkurs am 8. August 30,2 % unter seinem Höchststand im Mai, an der Börse von Shenzhen sogar 49 % im gleichen Zeitraum. BYD, das seit 2022 keine reinen Verbrennerfahrzeuge mehr produziert, verzeichnet seit Mai rückläufige Umsätze auf dem chinesischen Markt. Im Juli sanken sie im Vergleich zum Juni um 10 %. Obwohl BYD in China weiterhin Marktführer bei Hybrid- und Elektrofahrzeugen ist, schwindet seine Dominanz. Der Marktanteil in diesem Segment ist mittlerweile auf 27,8 % gesunken, verglichen mit 35,4 % vor einem Jahr.
Über alle Märkte hinweg stiegen die Auslieferungen im Juli jedoch leicht an, und die Exporte machen nun mehr als 20 % des Gesamtabsatzes aus, verglichen mit 8 % im Jahr 2023. Diese Verlangsamung auf dem chinesischen Markt macht das Ziel, im Jahr 2025 5,5 Millionen Fahrzeuge zu verkaufen (in China und international), nahezu unmöglich. Mit 2,49 Millionen verkauften Einheiten bis Juli muss BYD nun bis zum Jahresende durchschnittlich rund 602.000 Fahrzeuge pro Monat ausliefern, um sein Ziel zu erreichen, wohl wissend, dass es nie mehr als 515.000 Fahrzeuge verkauft hat (Stand: Dezember 2024).
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Le Monde