Diese Musik hört der Sprint-König vor seinen Meetings


Noah Lyles ist einer der Headliner der 50. Ausgabe von Athletissima.
Blondiertes Haar, ein Trainingsanzug mit drei Streifen und ein breites Lächeln: Noah Lyles ist in Lausanne, und seine Anwesenheit bleibt nicht unbemerkt. Der 28-jährige amerikanische Superstar, der nach seinem 100-Meter-Triumph bei den Olympischen Spielen in Paris am 4. August 2024 eine neue Dimension erreichte, ist bereit, am Mittwochabend auf der Pontaise-Geraden anzutreten.
„Ich bin sehr aufgeregt, denn ich sehe Fortschritte“, sagte die 28-Jährige, deren Saison durch eine Verletzung unterbrochen wurde. „Bei meinem dritten 100-Meter-Lauf des Jahres (Anm. d. Red.: bei der Diamond League in Schlesien/Polen) lag ich bereits wieder bei 9,90 Sekunden. Hätte der Wind am Samstag etwas anders geweht, hätte ich sogar 9,89 Sekunden laufen können.“
In der Olympia-Hauptstadt will der Sprinter aus Gainesville, Florida, wie gewohnt den Sieg anstreben. „Das ist immer das Ziel“, gibt er zu. Um das zu erreichen, will Noah Lyles seine gewohnte Routine bis zum Wettkampf beibehalten. Mit einer Ausnahme.
Die Musik wird zwar immer da sein, hat sich aber in den letzten Wochen deutlich weiterentwickelt. „Ich würde sagen, es gibt jetzt viel mehr Gospel“, verrät der sechsfache Weltmeister. „Aber es gibt bestimmte Songs, die immer Teil meiner Playlist sein werden. Zum Beispiel Travis Scott und Kanye West.“
Da die Weltmeisterschaften in Tokio (13. bis 21. September in Japan) immer näher rücken, muss der Amerikaner seine Musikauswahl und die Reihenfolge seiner Auftritte noch anpassen. Denn bei Noah Lyles ist alles auf die Performance ausgerichtet.
„Ich habe gerade ein bisschen Mühe“, gibt er zu. „Die großen Momente der Saison nähern sich, und die Playlist hat sich stark verändert. Also muss ich sie neu organisieren. Normalerweise sind meine Playlists sehr selektiv: Dieser Song passt gut zu jenem usw. Ich habe eine ganze Timeline.“

Noah Lyles nach seinem Sieg über 100 m bei den Olympischen Spielen in Paris am 4. August 2024.
Das hilft ihm auch, sich beim Aufwärmen zu orientieren. „Wenn ich diesen Teil des Liedes höre, weiß ich, dass ich in diesem Teil meines Aufwärmens sein soll“, so der Sprinter weiter. „Diese Lieder müssen auch zu dem Energielevel passen, das mich noch von der Konkurrenz trennt.“
Da ihm die Musik als Orientierung dient, muss Noah Lyles schnell seine neue Playlist zusammenstellen. „Ich muss das unbedingt vor Tokio schaffen“, versichert er. „Einer meiner DJ-Freunde wird mir helfen, alles in die richtige Reihenfolge zu bringen. Denn das Letzte, worüber ich beim Warm-up nachdenken möchte, ist, ob meine Musik zu der Energie passt, die ich ausstrahle.“
Es bleibt abzuwarten, ob der Sprintkönig für Athletissima einen Mittelweg gefunden hat. Seine Zeit in Polen am Samstag deutet darauf hin.
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