Bayern München besiegt Boca Juniors und erreicht das Achtelfinale


Michael Olise (Mitte) bescherte Bayern München in der Schlussphase des Spiels den Sieg.
Nach einer deutlichen Überlegenheit in der ersten Halbzeit und einem anschließenden Herumgeschub in der zweiten Halbzeit konnte der FC Bayern München in der Nacht von Freitag auf Samstag die Boca Juniors von Lucas Blondel (auf der Bank sitzend) dank Toren von Harry Kane und Michael Olise mit 2:1 besiegen und sich damit folgerichtig für das Achtelfinale der Klub-Weltmeisterschaft qualifizieren.
Im Hinspiel gegen die Amateure von Auckland war Harry Kane trotz der vielen erzielten Tore (10:0) noch ruhig und diskret, doch diesmal war er deutlich schärfer. Er war es, der in seinem typischen gefährlichen Stil den Torreigen eröffnete, mit einem Schuss von links nach einer von einem gegnerischen Verteidiger schlecht abgewehrten Flanke (18.).
Und er war es auch, der einen im Strafraum fehlgeleiteten Ball geschickt zu Olise abfälschte, der mit einem Freistoß mit dem linken Fuß die Bayern wieder in Führung brachte (84.).
Olise, der weiterhin fast alle Angriffszüge auf der rechten Seite bestritt, wurde somit der Ballverlust verziehen, der Boca kurz nach der Stunde zum Ausgleich verhalf. Doch der Verdienst gebührte dem Uruguayer Miguel Merentiel, der von Alan Velasco mit Vollgas ins Tor geschossen wurde, Jonathan Tah mit einem tollen Pass über Josip Stanisic hinweg überwand und schließlich Manuel Neuer (66.) bezwang. Die Reaktion der begeisterten Boca-Fans musste man hören und sehen, die auf den Tribünen des Hard Rock Stadiums, das für dieses Spiel fast voll besetzt und in blau-gelben Trikots gekleidet war, unaufhörlich sangen.
Dieser zusätzliche Kampfgeist half der Mannschaft offensichtlich, inmitten einer deutlich offensiveren zweiten Halbzeit von CABJ, die nach einer halben Stunde erste Anzeichen einer Aufholjagd gezeigt hatte, wieder auf Augenhöhe mit den Bayern zu kommen. Doch Manuel Neuer wehrte einen Freistoß von Kevin Zenon mit beiden Fäusten ab (31.) und anschließend – im Stil eines Handspieltorwarts – einen weiteren Schuss des Flügelspielers im Strafraum (33.).
Fakt ist jedoch, dass die Bayern mit ihrem beeindruckenden Kollektiv von Beginn an einen sehr starken Eindruck machten. Und sie hätten es bereuen können, nicht früher den Sack zuzumachen. Denn die Chancen kamen Schlag auf Schlag: Kane, der ausgesprochen allgegenwärtig war, legte auf der rechten Seite einen subtilen Abfälscher für Michael Olise vor, dessen knappe Flanke unbeantwortet blieb (20.). Und was war mit Kingsley Coman, der bei einer Flanke von Serge Gnabry um wenige Millimeter zu kurz war (20.), und Olise, der zu verspielt war und sein Duell mit Torhüter Agustin Marchesin verlor, als er versuchte, an ihm vorbeizudribbeln (32.)?
„Wir hätten in der ersten Halbzeit wahrscheinlich 2:0 oder 3:0 führen müssen. Dann haben sie zurückgeschlagen und die zweite Halbzeit war schwieriger. Es war also sehr schwierig, vor allem, weil es sich wie ein Auswärtsspiel anfühlte, weil ihre Fans so laut waren“, stimmte Kane zu.
„Es fühlte sich wie ein Auswärtsspiel an, ihre Fans waren so laut.“

Harry Kane war von der Atmosphäre im Hard Rock Stadium in Miami beeindruckt.
Bei Temperaturen von 29 Grad machten die Argentinier auch in der zweiten Halbzeit weiter Druck, auch wenn sie sich dadurch bayerischen Kontern aussetzten. Doch Olise, allein am Elfmeterpunkt, fand den Torwart (50.), bevor er schließlich das Tor fand und am Ende das Spiel rettete.
Bocas Niederlage – die erste eines südamerikanischen Klubs seit Turnierbeginn – bedeutet zwar nicht das Aus, doch ihr Schicksal liegt nicht mehr in ihren eigenen Händen. Um überhaupt noch ins Achtelfinale einziehen zu können, benötigen sie einen möglichst hohen Sieg gegen Auckland und eine Niederlage von Benfica gegen Bayern in den letzten beiden Spielen der Gruppe C.
Der Los Angeles FC, Heimat der ehemaligen französischen Nationalspieler Hugo Lloris und Olivier Giroud, schied in seinem zweiten Spiel der Klub-Weltmeisterschaft nach einer weiteren Niederlage aus, diesmal gegen Espérance Tunis in Nashville (1:0).
Der ehemalige Tottenham-Torhüter wehrte das Unvermeidliche lange ab, bevor er in der 70. Minute durch Youcef Belaili das Tor kassierte. Giroud seinerseits blieb erneut sehr diskret, nachdem er in seiner ersten Saison in der Stadt der Engel in 34 Spielen nur fünf Tore erzielt hatte.
Die Leistung von LAFC war schwach, doch den Amerikanern wäre mit einem Elfmeter in der Nachspielzeit beinahe ein Wunder gelungen. Unglücklicherweise parierte Torhüter Bechir Ben Said mit einem brillanten Hechtsprung den Schuss von Denis Bouanga.
20 Minutes