Selbst für Trumps Anhänger geht seine Anti-Einwanderungspolitik zu weit
Razzien, Verhaftungen und Massenabschiebungen ... Indem er illegale Einwanderer auf allen Ebenen ins Visier nimmt, vergrault der amerikanische Präsident seine ehemaligen Anhänger. Insbesondere Latino-Wähler, die ihn im November gewählt hatten, meinen nun, er übertreibe, wie aus einem Bericht der Washington Post in Kalifornien hervorgeht.
Jesus Martinez, 36, arbeitet in der Luft- und Raumfahrtindustrie. Er erzählt uns, dass er Präsident Trumps Entscheidung, das Militär einzusetzen, um die Proteste gegen die Abschiebung von Migranten in Kalifornien niederzuschlagen, zunächst unterstützte. Doch als er die Bilder von ICE-Razzien in der Nähe von Schulen und Arbeitsplätzen sah, bei denen Familien getrennt wurden, machte ihn das unruhig.
„Das geht zu weit. Es ist zu viel!“, protestiert er. Der ehemalige demokratische Wähler, der 2020 Donald Trump unterstützte und sich bei der Wahl 2024 enthielt, fügt hinzu: „Sie sagten, es würde nur Kriminelle betreffen, aber jetzt behaupten sie, dass Menschen, die illegal ins Land gekommen sind, Kriminelle sind.“
„Latinos, die für Trump gestimmt haben, hatten keine Ahnung, dass er Kinder angreifen würde.“
Die Versprechen des Präsidenten, gegen illegale Einwanderung vorzugehen, halfen ihm, 2024 das Weiße Haus zurückzuerobern, indem er Stimmen junger Wähler, Latinos und der Arbeiterklasse gewann. Doch Interviews mit etwa 50 Menschen im Antelope Valley, etwa eine Stunde nördlich von Los Angeles, zeigten, dass diese Taktik nicht ohne Wirkung blieb.
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Courrier International
