Ein neues globales Fieber: Chinesische Mini-Seifenopern erobern die Welt

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Ein neues globales Fieber: Chinesische Mini-Seifenopern erobern die Welt

Ein neues globales Fieber: Chinesische Mini-Seifenopern erobern die Welt

Mobiltelefone

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Ein in China entstandener Trend revolutioniert die Art und Weise, wie wir audiovisuelle Inhalte konsumieren: Mikro-Telenovelas , ein radikales Format, das aus Dutzenden Episoden besteht, die weniger als eine Minute dauern, werden zu einem globalen Phänomen.

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Diese für den Konsum über mobile Apps konzipierten Serien mit ihren spannenden Handlungssträngen und konzentrierten dramatischen Wendungen zielen nicht auf große künstlerische Leistungen ab, sondern bieten vielmehr ein rasantes und fesselndes Unterhaltungserlebnis. In weniger als einer Stunde können die Zuschauer die konzentrierten Emotionen einer 100-teiligen Seifenoper erleben, allerdings in einer Express-Version.

Laut Daten des Analyseunternehmens Sensor Tower wurden Apps zum Ansehen von Mikro-Telenovelas bis März 2025 weltweit fast 950 Millionen Mal heruntergeladen. Obwohl viele dieser Apps ihren Sitz in den USA oder Singapur haben, stammen ihre Wurzeln und ihr Geschäftsmodell größtenteils aus China.

Ursprünglich wurden die Inhalte auf Chinesisch gedreht und auf Englisch synchronisiert. Die weltweite Nachfrage hat jedoch zu einer englischsprachigen Originalproduktion geführt, und in Europa und den USA sind bereits Sets und Ausrüstung installiert. Laut dem chinesischen Staatsmedium The Paper können einige Produktionsfirmen bis zu 100 Folgen pro Woche drehen und so Ressourcen und Drehzeit optimieren.

Die Branche in China hat erstaunliche Ausmaße erreicht. Allein im Jahr 2024 wurden laut der China Internet Services Association mehr als 30.000 Mikro-Telenovelas produziert, die einen Umsatz von rund 7 Milliarden US-Dollar erzielten . Diese Zahl übertraf sogar die Einnahmen des chinesischen Kinos, die im selben Jahr insgesamt 5,8 Milliarden US-Dollar betrugen.

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Inhalte unter Beobachtung: Zensur tritt auf den Plan

Trotz seines überwältigenden Erfolgs war das Format nicht unumstritten. Im Februar ordneten die chinesischen Behörden die Entfernung von rund 1.200 Mikrodramen von digitalen Plattformen an und begründeten dies mit inhaltlichen Bedenken. Die chinesische Nationale Rundfunk- und Fernsehbehörde warnte, diese Produkte müssten „positive nationale Werte“ fördern und lehnte Szenen mit Gewalt, Erotik oder als „geschmacklos“ eingestuften Situationen entschieden ab. Obwohl die genauen Kriterien nicht festgelegt wurden, wurden Geschichten wie die eines Millionärs, der in eine Hausangestellte verliebt ist, oder die einer Frau, die von ihrer Schwiegermutter misshandelt wird, verboten, da die Zensurbehörden sie als Beispiele für „Vulgarität“ betrachteten. Dieser Eingriff löste eine Debatte über die Grenzen der Kreativität im digitalen Kontext und darüber aus, wie Regierungen versuchen, eine Branche zu regulieren, die schnell wächst und zunehmend Grenzen überschreitet.

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