Sänger Elton John kritisiert scharf die Idee, Künstlicher Intelligenz Urheberrechte zu gewähren

Elton John sagte, er fühle sich von der britischen Regierung „unglaublich betrogen“, da diese trotz des Widerstands zahlreicher Künstler einen Gesetzentwurf unterstütze, der die Urheberrechtsgesetze zugunsten von Unternehmen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) lockern würde.

Letzte Woche änderten die Lords des Oberhauses des Parlaments den Text der Labour-Regierung unter Keir Starmer umfassend, um Künstler besser zu schützen. Die Abgeordneten stimmten jedoch gegen diese Änderungen und erregten damit den Zorn des britischen Stars. Dieses Projekt „ist kriminell, ich fühle mich unglaublich betrogen“, sagte Elton John der BBC.

Der Star, der Labour bei den Wahlen im Juli 2024 unterstützt hatte , warf ihnen vor, sie wollten „jungen Künstlern ihr Vermögen und Einkommen entziehen“. Die Mitglieder dieser Regierung seien „absolute Verlierer, ich bin wütend“, fuhr der 78-jährige Sänger fort und sei bereit, „bis zum bitteren Ende zu kämpfen“ und sie, wenn nötig, wegen dieses „groß angelegten Diebstahls“ zu verklagen.

Der Gesetzesentwurf der Regierung sieht eine Ausnahme vom Urheberrecht vor, die es KI-Unternehmen erleichtern würde, Inhalte für kommerzielle Zwecke zu nutzen. Wenn das Gesetz verabschiedet wird, müssen sie weder die Erlaubnis der Autoren einholen noch ihnen Geld zahlen.

Der Änderungsantrag, für den das Oberhaus gestimmt hatte und der dann von den Abgeordneten des Labour-geführten Unterhauses abgelehnt wurde, verpflichtete Künstler dazu, vor jeder Verwendung ihrer Werke ihre Zustimmung einzuholen und über jede Verwendung informiert zu werden. Das Tauziehen zwischen den beiden Kammern geht nun weiter.

Dieses Projekt stößt auf starken Widerstand aus der Kulturwelt und Elton John hatte vor einigen Tagen zusammen mit Paul McCartney, Dua Lipa, Coldplay und mehr als 400 anderen Künstlern einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie zur Verteidigung des Urheberrechts aufriefen. Die Regierung argumentierte, dass die Änderungsanträge des Oberhauses mit einem anhängigen Gesetzentwurf zu KI und Urheberrecht kollidierten. Auch die stellvertretende Technologieministerin Maggie Jones äußerte ihre Besorgnis über ein „echtes Risiko“, dass KI-Innovatoren von der Entwicklung ihrer Dienste in Großbritannien Abstand nehmen würden, wenn sie zu vielen „verbindlichen Anforderungen“ unterworfen würden.

Die Labour-Regierung hofft, Großbritannien zu einem „weltweit führenden Land“ im Bereich der künstlichen Intelligenz zu machen. Mitte Januar kündigte sie einen Plan an, der darauf abzielt, KI-Unternehmen anzuziehen, indem man ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Innovationen vor jeglicher Regulierung zu testen.