René Benko: Deutsche Justiz lässt Signa-Immobilien in Österreich durchsuchen

Wien. Im Rahmen von deutschen und italienischen Ermittlungen rund um die insolvente Signa-Gruppe sind Hausdurchsuchungen in Österreich durchgeführt worden. Unter anderem wurde die Signa Development Selection in Wien sowie Objekte in Wien durchsucht, teilte die Insolvenzverwalterin der Immobilienentwicklungs-Einheit mit.
Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I bestätigte, dass die Behörde an der Aktion beteiligt sei. Die Behörde ermittelt gegen den in Österreich inhaftierten Signa-Gründer René Benko wegen Verdachts von Betrug und Untreue in jeweils dreistelliger Millionenhöhe. Zum einen wird untersucht, ob Benko und andere Signa-Manager einen saudi-arabischen Staatsfonds betrogen haben, wie die Behörde zu Jahresbeginn mitgeteilt hatte. Gleichzeitig wird geprüft, ob Benko und eventuelle Komplizen Gelder aus der Signa-Gruppe veruntreuten.
Die italienische Justiz ermittelt gegen Benko und weitere Verdächtige im Zusammenhang mit Immobilienspekulationen. Die Vorwürfe lauten unter anderem auf Bildung einer kriminellen Vereinigung, Manipulation von Ausschreibungen, Korruption und Betrug.
Der Ex-Milliardär Benko sitzt in Wien in Untersuchungshaft. Der Anwalt des 47-Jährigen hat bislang alle Vorwürfe zurückgewiesen. Benko hatte in der Niedrigzins-Phase ein komplexes Firmennetzwerk aufgebaut, zu dem auch die Galeria-Warenhausgruppe, das Luxuskaufhaus KaDeWe und das Hamburger Elbtower-Projekt gehörten. Neben konzerninternen Problemen geriet Signa wegen steigender Zinsen, Energiepreisen und Baukosten in Turbulenzen.
RND/dpa
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