HSV mal wieder bei den Bayern - vom Rivalen zum Prügelknaben

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HSV mal wieder bei den Bayern - vom Rivalen zum Prügelknaben

HSV mal wieder bei den Bayern - vom Rivalen zum Prügelknaben

Vor sehr vielen Jahren hat der HSV regelmäßig mit den Bayern um die Meisterschaft gespielt. Vor vielen Jahren wurde er dann zum Prügelknaben der Münchner. Dabei hätte es mehrmals anders kommen können. Hätte.

Der FC Bayern München spielt am Samstag (13.09.2025, ab 18.20 Uhr im Audiostream) gegen den Hamburger SV. Da liegt es auf der Hand, dass wieder die alten Geschichten hervorgekramt werden.

Die schon sehr alten Geschichten, die werden dem HSV gefallen. Spiele zwischen den Bayern und den Hamburgern waren mal der Klassiker der Bundesliga, allerdings wurde der damals noch nicht so genannt.

Episches Duell im Olympiastadion

Am 29. Spieltag der Saison 1981/82 gab es ein episches Duell. Die Bayern führten im Olympiastadion mit 3:1, der HSV gewann noch mit 4:3 und wurde letztlich Meister.

Damals hieß der Klassiker Nord-Süd-Gipfel, und es war tatsächlich häufig ein Gipfeltreffen, denn die beiden Mannschaften stritten sich Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre regelmäßig um die Meisterschaft.

Zum ersten Mal seit 2018 wieder als Bundesligaduell

Aktuell steht für nahezu jeden fest, dass der FC Bayern (6:0 gegen Leipzig, 3:2 beim FC Augsburg) wieder deutscher Meister wird, und für viele steht fest, dass der HSV (0:0 in Gladbach, 0:2 gegen St. Pauli) absteigen wird.

Aber immerhin ist der Vertreter des Nordens mal wieder in der Bundesliga. Sieben Jahre wartete er darauf, aufzusteigen.

Die Geschichten, wie der ruhmreiche HSV beim ruhmreicheren FC Bayern regelmäßig so aussah, als sei er ein kleiner Stadtrivale, der in einem Vorbereitungsspiel jedes Jahr vermöbelt wird, sind inzwischen also auch schon relativ alt.

Acht Niederlagen bei 3:50 Toren

0:6, 0:8, 0:5, 0:8 lauteten die Ergebnisse aus Sicht der Hamburger in den vergangenen vier Vergleichen mit den Bayern in München.

Oder auch: Der Rekordmeister gewann die vergangenen acht Bundesligaspiele mit einem Torverhältnis von 50:3. Das ist erniedrigend für einen Klub, bei dem es noch viele Zeitzeugen gibt von gewonnenen Meisterschaften und sogar Europapokalen.

Geschichten aus dem Bereich der Hypothese

Irgendwann aber setzte der schleichende Niedergang ein, die Kämpfe gegen den Abstieg, die lange gewonnen wurden, wenn auch manchmal mit Ach und Krach. Im Jahr 2018 ging es dann tatsächlich eine Liga runter.

Hätte der HSV mal lieber diesen oder jenen geholt. Wäre er mal lieber ein bisschen geduldiger gewesen. Hätte er in der Führungsetage mal mehr sportliche Kompetenz gehabt.

Zu den alten Geschichten gehören auch viele aus dem Bereich der Hypothese. Hätte, hätte, Fahrradkette, wie es fußballphilosophisch heißt.

Der Eingriff des Dr. Mann

Eine schon sehr alte Geschichte, die den FC Bayern München und den Hamburger SV direkt betrifft, stammt aus dem Herbst 1978. Uli Hoeneß, Weltmeister von 1974, wollte die Münchner verlassen, weil er bei Ihnen nur noch selten zum Einsatz kam.

Günter Netzer, Weltmeister von 1974 und im Herbst 1978 Manager beim HSV, handelte einen Vertrag aus. Es fehlten die Unterschrift und eine medizinische Untersuchung.

Arthroskopie? Nicht mit Uli Hoeneß

Doktor Ulrich Mann, der Mannschaftsarzt der Hamburger, wollte es dabei genauer wissen, denn er hatte beim ersten Check gesehen, dass ein Knie von Hoeneß geschädigt war.

Hoeneß wertete das als Schikane, inszenierte sich als Opfer und stilisierte Netzer zum Buhmann. Statt zum HSV wechselte Hoeneß zum 1. FC Nürnberg, spielte auch da wenig, kehrte schnell als Manager zum FC Bayern zurück.

Die Schuld des HSV war im Fall Hoeneß arg begrenzt. Im nächsten Fall sieht das anders aus.

Im Jahr 2008 suchten die Hamburger wie so häufig einen Trainer. Jürgen Klopp war ihnen beim 1. FSV Mainz 05 ins Auge gestochen. Sie wollten mehr über ihn wissen und schickten einen Scout nach Mainz, der mehr ein Detektiv war.

Der Beobachter berichtete in Hamburg, dass Klopp unpünktlich sei, rauche und zerrissene Jeans trage. Dass sich die Hamburger an den letzten beiden Punkten rieben, empörte ihn. Er verbat sich weitere Anrufe.

Zweite Wahl? Nicht mit Christoph Daum

Drei Jahre später suchten die Hamburger einen Sportdirektor, Matthias Sammer galt als erste Wahl. Die Verhandlungen liefen gut, aber Sammer sagte doch noch ab.

Die Hamburger wandten sich daher an Christoph Daum, der auch vorher schon auf der Liste stand, aber eben nicht als erste Wahl. Das wertete der 2024 verstorbene Meistertrainer als Geringschätzung, Verhandlungen lehnte er ab.

Von der vergeblichen Mühe zeugt noch ein Aktenordner mit der HSV-Raute als Aufkleber im Nachlass Daums.

Chance auf die nächste Klatsche

Hätte, wäre, Fahrradkette, und so weiter. Der Hamburger SV ist heutzutage Lichtjahre vom FC Bayern München entfernt. Aber immerhin darf er wieder um Meisterschaftspunkte in der Arena spielen und sich gegebenenfalls die nächste Klatsche abholen.

sportschau

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