Kein schneller Selenskyj-Putin-Gipfel - und plötzlich klingt auch Trump ganz anders


Einen schnellen Selenskyj-Putin-Gipfel wird es wohl nicht geben. Was sich in den letzten Tagen schon abgezeichnet hatte, erhärtet sich nun. Russland sieht die Bedingungen nicht erfüllt - und auch Trump dämpft deutlich.
Ein baldiges Gipfeltreffen von Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist für Russland unrealistisch. „Putin ist bereit, sich mit Selenskyj zu treffen, wenn eine Tagesordnung für den Gipfel vorbereitet ist, und diese Tagesordnung ist überhaupt noch nicht fertig“, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow dem US-Fernsehsender NBC.
US-Präsident Donald Trump hatte sich für ein solches Treffen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ausgesprochen. Moskau hatte sich dazu bislang ausweichend geäußert.
Lawrow sagte nun, zu den Punkten, die vor einem solchen Treffen geklärt sein müssten, gehörten Gebietsabtretungen und ein ukrainischer Verzicht auf eine Mitgliedschaft im westlichen Militärbündnis. „Selenskyj hat zu allem Nein gesagt“, sagte Lawrow.
Und auch Trump selbst zeigt sich plötzlich deutlich weniger optimistisch und schlägt andere Töne an als noch im Verlauf der Woche. Der 79-Jährige dämpfte in der Nacht zum Samstag die Hoffnungen auf ein Treffen zwischen Russlands Präsidenten Wladimir Putin und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj deutlich - und brachte erneut Sanktionen ins Spiel. Er werde in zwei Wochen eine wichtige Entscheidung zu seinen Bemühungen um einen Frieden in der Ukraine treffen, erklärte Trump am Freitag im Weißen Haus. Es könne massive Sanktionen gegen Moskau geben - oder aber er werde "nichts unternehmen", betonte Trump.
"Zum Tangotanzen gehören immer zwei", sagte der US-Präsident, der eine Kappe mit der Aufschrift "Trump hat in allem Recht" trug.
"In zwei Wochen werden wir wissen, welchen Weg ich einschlagen werde. Denn ich werde mich für einen Weg entscheiden, und ich werde herausfinden, welcher das ist", sagte der US-Präsident. "Das heißt, ob es massive Sanktionen oder massive Zölle oder beides geben wird. Oder ob wir nichts tun und sagen, es ist euer Kampf", fügte er hinzu.
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