Kanada-Premier noch nicht im Amt: Trump macht Trudeau für russischen G8-Rauswurf verantwortlich

Noch will er Russland nicht wieder in die G7 aufnehmen: US-Präsident Trump.
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Den Ausschluss Russlands aus der Gruppe der G8 vor über zehn Jahren hält Donald Trump für eine "sehr schlechte Entscheidung". Hätte man Moskau in der Runde behalten, hätten "vielleicht" Millionen Tote verhindert werden können. Eine Rückkehr Putins in den Kreis schließt er allerdings aktuell aus.
US-Präsident Donald Trump hat sich gegen eine Wiederaufnahme Russlands in die Gruppe sieben großer demokratischer Industrienationen (G7) zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen. "Ich denke, es ist jetzt kein gutes Timing", sagte Trump bei einer Veranstaltung im Weißen Haus. Dieses Zeitfenster sei vorbei, fügte er an.
"Ich denke, es war eine sehr schlechte Entscheidung", sagte Trump über den damaligen Rauswurf Russlands. "Sie wurde übrigens von Trudeau und Obama angeführt. Sie waren die beiden, die wirklich hart dafür gekämpft haben, Russland auszuschließen."
Dies ist allerdings im Falle Justin Trudeaus nicht zutreffend. Der ehemalige kanadische Premierminister war zum Zeitpunkt des Ausschlusses von Moskau noch gar nicht im Amt. Trudeau trat sein Amt erst deutlich später, im November 2015, an. Der US-Präsident erwähnte zudem nicht, dass Russland im März 2014 wegen der völkerrechtswidrigen Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim ausgeschlossen worden war.
Trump behauptete darüber hinaus, wenn Russland noch in der Gruppe der sieben führenden Wirtschaftsnationen geblieben wäre, hätte es den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine vielleicht nicht gegeben. Wegen des Rauswurfs wären "vielleicht" Millionen Menschen gestorben, so der US-Staatschef. Wenn Russland noch am Tisch sitzen würde, würde man wahrscheinlich die heutigen Probleme nicht haben.
Noch im Februar hatte sich Trump für eine Rückkehr Russlands in die G7-Runde ausgesprochen. Er würde es "lieben", wenn Russland wieder zu dem Kreis zurückkehren würde, erklärte er damals.
Das Gesprächsformat der sieben großen Industrienationen gibt es seit 1975. Russland wurde 2002 als Vollmitglied in die Gruppe aufgenommen, die dann für zwölf Jahre bis zum Ausschluss G8 hieß. Zu der Gruppe gehören die USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Japan sowie Italien und Kanada.
Quelle: ntv.de, lme/dpa
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