Inflation in Großbritannien steigt stärker als erwartet und könnte Zinssenkungen verlangsamen

Die Inflation in Großbritannien ist im Juni auf ein fast 18-Monats-Hoch gestiegen, da die Lebensmittelpreise den dritten Monat in Folge stark anstiegen.
LONDON – Die Inflation in Großbritannien stieg im Juni auf ein fast 18-Monats-Hoch, da die Lebensmittelpreise den dritten Monat in Folge stark anstiegen, wie offizielle Zahlen am Mittwoch zeigten. Ökonomen sagten, der unerwartete Anstieg könnte die Bank of England dazu veranlassen, die Zinsen langsamer zu senken als derzeit erwartet.
Das Amt für nationale Statistik gab bekannt, dass die Verbraucherpreise im Juni um 3,6 Prozent gestiegen sind, nach 3,4 Prozent im Mai. Dies war der höchste Anstieg seit Januar 2024.
Die Statistikbehörde erklärte, dass höhere Lebensmittelpreise maßgeblich zu diesem Anstieg beigetragen hätten. Auch Treibstoff- und Transportkosten hätten dazu beigetragen.
Obwohl die Inflation weiterhin weit über dem Zielwert von zwei Prozent der Bank of England liegt, gehen die meisten Ökonomen davon aus, dass sich die Zentralbank bei ihrer nächsten Sitzung am 7. August für eine erneute Zinssenkung entscheiden wird, da das schleppende Wirtschaftswachstum in den nächsten ein bis zwei Jahren voraussichtlich die Preise belasten wird.
Seit ihrer ersten Senkung um einen Viertelprozentpunkt im vergangenen August vom 16-Jahreshoch von 5,25 Prozent hat die Bank of England einen ruhigen Kurs verfolgt und den Leitzins alle drei Monate auf aktuell 4,25 Prozent gesenkt.
Einige Ökonomen sind jedoch der Ansicht, dass die höhere Inflationsrate bei den Zinssetzern für Nervosität sorgen könnte, was dazu führen könnte, dass die Bank weitere Zinssenkungen hinauszögert.
„Die hohe Inflation im Juni wird die politischen Entscheidungsträger zwar nicht davon abhalten, im August eine Lockerung der Geldpolitik zu genehmigen, doch angesichts der wachsenden Sorgen über die wirtschaftliche Lage könnten diese Zahlen die Vorsicht hinsichtlich des Tempos künftiger Zinssenkungen erhöhen“, sagte Suren Thiru, Wirtschaftsdirektor beim Institute of Chartered Accountants in England und Wales.
ABC News