In den Wintermonaten kommt es zu keiner Erhöhung der Strom- und Erdgaspreise.

Minister Bayraktar kündigte an, dass es zu Beginn der Wintermonate keine Preiserhöhungen für Erdgas und Strom geben wird. Energie- und Rohstoffminister Alparslan Bayraktar machte in einer Sendung im Fernsehsender Habertürk wichtige Aussagen zur Energieagenda. Bayraktar erklärte, dass 86 Millionen Bürger während der COVID-19-Pandemie Unterstützung bei ihren Strom- und Erdgasrechnungen erhalten hätten und fügte hinzu, dass diese Unterstützung den Fiskus mit 600 Milliarden Lira belastet habe. Bayraktar erklärte, dass eine neue verbrauchsbasierte Regulierung für Erdgas, ähnlich wie bei Strom, geplant sei und dass dieses Modell im neuen Jahr angekündigt werden solle. Er betonte, dass zu Beginn der Wintermonate keine Preiserhöhungen für Erdgas und Strom geplant seien.
Bayraktar, der sich im Rahmen der UN-Generalversammlung in den USA aufhielt, informierte über die im Energiebereich unterzeichneten Abkommen. Er betonte das erhebliche Potenzial für eine Zusammenarbeit zwischen der Türkei und den USA im Energiesektor und sagte: „Aus energiepolitischer Sicht verfügen die USA und die Türkei über ein großes, bisher ungenutztes Potenzial. Die USA sind der weltweit größte Öl- und Erdgasproduzent. Die Türkei ist ein bedeutender Erdgasimporteur. Die Türkei und die USA haben Abkommen über Öl, Erdgas und Atomwaffen geschlossen. Dies sind allesamt solide Abkommen, an denen intensiv gearbeitet wurde.“
Mit Bezug auf die in den USA unterzeichneten Abkommen über Flüssigerdgas (LNG) erklärte Bayraktar, dass die globalen Erdgaspreise von vier Zentren bestimmt würden und dass das weltweit billigste Gas am Henry Hub in den USA zu finden sei. Bayraktar sagte: „Dort gibt es das billigste Gas der Welt. Es ist billiger als in Russland, billiger als anderswo.“
Bayraktar betonte, dass sich der Energiebedarf der Türkei in den nächsten 30 Jahren mindestens verdreifachen werde. Im Rahmen der Nationalen Energie- und Bergbaupolitik von 2016 rechne man mit einem Überfluss an Flüssigerdgas und habe entsprechend erheblich in die Erdgasinfrastruktur investiert. Bayraktar wies darauf hin, dass die Türkei 2016 begonnen habe, Erdgas aus den USA zu kaufen. Daten aus dem Jahr 2024 zufolge werden etwa 10 Prozent des in der Türkei verbrauchten Gases als Flüssigerdgas aus den USA kommen.
Bayraktar gab bekannt, seit September kurz-, mittel- und langfristige LNG-Verträge im Gesamtwert von 43 Milliarden US-Dollar unterzeichnet zu haben. Zu den Kosten des aus den USA gekauften Erdgases wies Bayraktar darauf hin, dass der Prozess von der Förderung bis zur Lieferung des Erdgases in die Türkei mit Pipeline-, Hafentransport-, Verflüssigungs- und Schiffstransportkosten verbunden sei. Dennoch erklärte er, dass US-LNG insbesondere nach 2027 zu einer der wettbewerbsfähigsten Gasquellen der Türkei werden werde.
Bayraktar ging auch auf die Kernenergie ein und erklärte, dass es weltweit 416 Kernreaktoren in 31 Ländern gebe, davon 94 in den USA. Er wies darauf hin, dass Frankreich 67 Prozent seines Stroms aus Kernenergie erzeuge und weltweit rund 60 neue Reaktoren gebaut würden. Bayraktar betonte das Engagement des Landes für die Lokalisierung der Kernenergie und wies darauf hin, dass man mit insgesamt 12 Reaktoren in Akkuyu, Sinop und Thrakien eine installierte Leistung von 15.000 Megawatt erreichen wolle. Bis 2050 müssten mit kleinen modularen Reaktoren mindestens 5.000 Megawatt zusätzliche Leistung geschaffen werden.
Bayraktar informierte über das mit den USA unterzeichnete Atomabkommen und erklärte, dass eine umfassende Vereinbarung über kleine modulare und konventionelle Reaktoren sowie die friedliche Nutzung der Kernenergie in Medizin, Landwirtschaft, Industrie und im Rohstoffsektor getroffen worden sei. Bayraktar wies darauf hin, dass das Kernkraftwerk Akkuyu mit Finanzierungsproblemen zu kämpfen habe und der erste Reaktor 2026 in Betrieb genommen werden soll. Er betonte, dass das Projekt bis zu 49 % ausländische Finanzierung erhalten könnte, was es attraktiver mache.
Timeturk