Montenegro gibt nun zu, Centeno bei der Bank von Portugal zu behalten
Die Ernennung von Mário Centenos Nachfolger an der Spitze der portugiesischen Zentralbank (BdP) steht kurz vor dem Ende seiner Amtszeit. Die Regierung konnte sich innerhalb der gesetzten Frist nicht auf einen neuen Kandidaten einigen, ohne die Gründe dafür zu nennen, und verschob die Bekanntgabe auf „nächste Woche“. Mário Centenos Nachfolger könnte jedoch tatsächlich Mário Centeno werden. Diese bislang unwahrscheinliche Möglichkeit räumte der Premierminister am Sonntag ein.
Auf Madeira beantwortete Luís Montenegro beim Chão da Lagoa-Festival die Fragen der Journalisten zur Wahl des neuen Gouverneurs. Er verschob die Bekanntgabe zunächst auf nächste Woche, wie es der Finanzminister bereits getan hatte. Er ging etwas detaillierter darauf ein: Die Bekanntgabe wird nächsten Donnerstag, nach dem Ministerrat, erwartet. „Wir werden nächste Woche über diese Position entscheiden und sie am Donnerstag bekannt geben“, sagte er gegenüber Journalisten in einer von RTP3 ausgestrahlten Erklärung.
Auf die Frage nach dem Profil, das die Regierung sucht, erklärte Montenegro lediglich, die gewünschten Eigenschaften seien nicht von Dauer. „Eine kompetente Person, die die Erfüllung aller Funktionen einer Zentralbank gewährleisten kann.“
Auf eine erneute Anfrage von RTP3 zu diesem Thema öffnete Montenegro jedoch eine Tür, die zuvor verschlossen schien: die Fortsetzung des Gouverneurs für eine zweite Amtszeit. „Die Regierung könnte entscheiden, den derzeitigen Gouverneur im Amt zu behalten oder ihn zu ersetzen. Um Zweifel auszuschließen: Dr. Mário Centeno erfüllt alle Voraussetzungen für das Amt des Gouverneurs der portugiesischen Zentralbank; das steht außer Frage“, fügte er hinzu.
Mário Centeno hat stets seine Bereitschaft bekundet, die Institution weiter zu führen . In einem Interview mit RTP im Januar sagte er, er habe „nie“ darauf hingearbeitet, „mit Bestnote zu bestehen“ und arbeite stattdessen mit dem „Ziel“, für eine weitere Amtszeit bei der Bank von Portugal wiedergewählt zu werden. Angesichts der zahlreichen Auseinandersetzungen des Gouverneurs mit der AD-Regierung schien diese Möglichkeit jedoch nie wahrscheinlich.
Auf der abschließenden Ministerkonferenz am vergangenen Freitag nannte Finanzminister Miranda Sarmento weder einen Termin noch eine Entscheidung. Er sprach lediglich von „nächster Woche“ und weigerte sich, weitere Ausführungen zu diesem Thema zu machen.
Der von der Regierung gewählte Kandidat muss sich vor seinem Amtsantritt einer Anhörung in der Versammlung der Republik unterziehen, das Parlament ist jedoch vor den Feiertagen nur bis zum 25. im Amt.
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