OASIS. Die triumphale und lang erwartete Rückkehr auf die Bühne

Die lang erwartete Rückkehr ist endlich da: Das erste Konzert dieser Oasis-Reunion fand in Cardiff, Wales, statt und brachte 74.000 Menschen zusammen, die die vielen Hymnen, die Generationen über Jahre hinweg geprägt haben, nicht vergessen haben. Die Brüder Noel und Liam Gallagher sind zurück, gestärkt und begierig darauf, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Sie betraten Hand in Hand die Bühne und symbolisierten damit eine Versöhnung, die 16 Jahre voller Spannung hinter sich lässt.
Die Band begann das Konzert mit „Hello“, einer symbolischen Einleitung, die für „Acquiesce“ und Klassiker der Alben „Definitely Maybe“ und „(What's the Story) Morning Glory?“ wich.
Das Publikum ließ die Band nicht im Stich und sang alle Lieder, die es noch auswendig kannte, begeistert mit.
Und es blieb noch Zeit für einen emotionalen Moment. Die Brüder, bekannte Fußballfans, ließen den Tod Diogo Jotas nicht unbemerkt und zollten ihm auf der Bühne Tribut. Zu den Klängen des Songs „Live Forever“ war es unmöglich, die Anwesenden nicht zu berühren, als ein Foto des portugiesischen Stürmers auf die große Leinwand projiziert wurde. Diogo Jota hatte ihm den Rücken zugewandt, trug ein Liverpool-Trikot und war in eine weiße Blume gehüllt.
Es war mehr als nur ein Konzert, es war ein emotionales Fest, das die Versöhnung der Gallagher-Brüder markierte und Generationen verband. Die Tour geht weiter, und zukünftige Konzerte werden voraussichtlich ebenso erfolgreich sein.
Die Rückkehr, die Geschichte und das Erbe
Im August letzten Jahres, fünfzehn Jahre nach der Auflösung der Band, begruben die Brüder Noel und Liam Gallagher das Kriegsbeil und verkündeten die lang erwartete Rückkehr von Oasis. „Die Waffen schweigen. Die Sterne stehen günstig. Das lange Warten hat ein Ende. Kommt vorbei und seht es euch an. Es wird nicht im Fernsehen übertragen.“ So kündigten sie die „Oasis Live '25“-Tour an.
Die Versöhnung war erwartet worden, und Gerüchte über eine Wiedervereinigung der Brüder verstärkten sich, nachdem Liam Gallagher vor dem Champions-League-Finale versprochen hatte, seinen Bruder Noel anzurufen, um die Band wieder zu vereinen, sollte Manchester City das Spiel gewinnen, was 2023 bestätigt wurde. Beide gelten als glühende Fans des britischen Klubs. Ihre Erklärung war allerdings unterschiedlich: „Es gab keine große Offenbarung, die die Wiedervereinigung auslöste, sondern nur die allmähliche Erkenntnis, dass die Zeit reif war.“
Die erfolgreichste britische Rockband der 1990er Jahre stammt aus Manchester und hat ihre Wurzeln in Rain, einer Gruppe bestehend aus Liam Gallagher (Gesang), Paul Arthurs (Gitarre), Paul McGuigan (Bass) und Tony McCarroll (Schlagzeug). Nach dem Besuch eines Konzerts der Gruppe, die heute als Oasis bekannt ist, beschloss Noel Gallagher, Gitarrentechniker bei Inspiral Carpets und Liams älterer Bruder, die Band zu übernehmen und die Rolle des Leadgitarristen und Songwriters zu übernehmen. Sie unterzeichneten schließlich einen Vertrag mit Creation Records, und von da an ging es schnell zur Veröffentlichung der Singles „Supersonic“, „Shakermaker“ und „Live Forever“, was die Vorfreude auf ihr Debütalbum weckte.
Ihr Debütalbum „Definitely Maybe“ erschien 1994 und war die am schnellsten verkaufte Platte der britischen Musikgeschichte. Es enthielt die Single „Cigarettes & Alcohol“, den bis dahin größten Hit der Band, begleitet von einer Live-Version des Beatles-Songs „I Am the Walrus“. Tatsächlich war der Einfluss des berühmtesten Quartetts aus Liverpool in der Gruppe der Brüder aus Manchester schon immer deutlich spürbar, deutlich erkennbar in Coverversionen wie „Definitely Maybe“ oder sogar im Vergleich von Liam Gallaghers Stimme mit der von John Lennon.
Im folgenden Jahr veröffentlichten sie „(What's The Story) Morning Glory“, das zu einem wahren Verkaufsphänomen wurde – es war das meistverkaufte britische Album aller Zeiten und verkaufte sich weltweit über 22 Millionen Mal – und auf dem sich berühmte Singles wie „Wonderwall“, „Some Might Say“ und „Don't Look Back In Anger“ finden.
Zu diesem Zeitpunkt war der Konflikt zwischen den beiden Brüdern bereits eklatant und führte zur Absage eines Teils ihrer Amerika-Tournee 1996. Ihr kontroverses Verhalten sorgte auch für zahlreiche Schlagzeilen, von Liams Verhaftung wegen Kokainbesitzes und Noels Aussage über seine Drogenbeziehungen bis hin zu Liams Heirat mit der Schauspielerin und Sängerin Patsi Kensit.
Das dritte Album, Be Here Now, erschien 1997 und verkaufte sich allein am Erscheinungstag in Großbritannien rund 800.000 Mal. Auf dem Album war „D'You Know What I Mean“ zu hören, begleitet von einer Version von David Bowies „Heroes“, gesungen von Noel Gallagher. Die B-Seite war eine Version von „Street Fighting Man“ der Rolling Stones. Die ebenfalls aus „Be Here Now“ stammende Single „Don't Go Away“ erschien im Mai 1998 ausschließlich in Japan.
Im folgenden Jahr veröffentlichten sie „The Masterplan“, eine Zusammenstellung der besten B-Seiten, die mithilfe der Fans bei einer Abstimmung auf der offiziellen Website der Gruppe ausgewählt wurden.
Weit entfernt vom Erfolg ihrer vorherigen Alben veröffentlichte die Band im Jahr 2000 Standing On The Shoulder Of Giants, das die Fans trotz allem nicht enttäuschte und den Weg für eine große Welttournee ebnete, die im Juli desselben Jahres mit einem Auftritt im Wembley-Stadion gipfelte. Dieser Moment wurde für die Nachwelt auf dem Album Familiar To Millions festgehalten. 2002 nahm die Band mit Heathen Chemistry die Aufnahmen wieder auf, eine Zeit, die von ersten Gerüchten über eine Bandauflösung und den Ausstieg zweier Gründungsmitglieder begleitet war. Sie war auch geprägt von der Veröffentlichung der Singles „Hindu Times“ und „Little By Little“, die ihnen erneut einen Platz an der Spitze der Musikcharts sicherten.
2005 kehrten sie mit „Don’t Believe the Truth“ zurück und 2008 mit „Dig Out Your Soul“, was das Ende der Band markierte. Mit über 75 Millionen verkauften Exemplaren gewannen sie mehrere Preise, darunter den MTV Europe Music Award.
Jornal Sol