Experte: Polnisches Teleskop soll nächstes Jahr in die Mondumlaufbahn fliegen

Das in Polen entworfene und hergestellte Teleskop wird nächstes Jahr in die Mondumlaufbahn fliegen, sagte Oskar Zdunek von Scanway, dem Unternehmen, das an diesem Instrument arbeitet, gegenüber PAP.
Oskar Zdunek, Business Development Manager bei Scanway, war Gast bei den European Space Days (EU Space Days 2025), die am 27. und 28. Mai in Danzig stattfanden – einer Veranstaltung der Europäischen Kommission unter der Schirmherrschaft der polnischen EU-Ratspräsidentschaft.
In einem Interview mit PAP sagte Zdunek, dass sich der polnische Raumfahrtsektor in einem deutlichen Wandel befinde – vom Lieferanten einzelner Komponenten zum Designer und Auftragnehmer kompletter Satellitensysteme. Als Beispiel nannte er das größte polnische Raumfahrtunternehmen Creotech, das Satellitenplattformen herstellt, also komplette Strukturen, an denen verschiedene Komponenten angebracht werden können – etwa optische Instrumente oder Bordcomputer.
Dem Experten zufolge zeigt die Verteidigungsbranche zunehmendes Interesse an der Raumfahrtindustrie. „Auch die Europäische Weltraumorganisation bewegt sich zunehmend von zivilen Projekten hin zu Verteidigungsprojekten“, bemerkte er.
Wie er sagte, ist Scanway auf die Herstellung optischer Instrumente für Satelliten, Raketen und andere Raumfahrzeuge spezialisiert. Die Produkte des polnischen Unternehmens werden unter anderem zur Beobachtung der Erde, des Mondes und des Weltraums rund um Schiffe eingesetzt. „Wir realisieren derzeit ein Projekt mit der Firma Intuitive Machines – sie ist das erste private Unternehmen, das auf dem Mond gelandet ist. Nächstes Jahr werden wir mit ihnen mit unserem Teleskop in die Mondumlaufbahn fliegen“, informierte er.
Laut Oskar Zdunek ist die wachsende Bedeutung Polens in der Raumfahrtindustrie unter anderem auf die Erhöhung des Beitrags zurückzuführen, den unser Land an die Europäische Weltraumorganisation (ESA) zahlt.
Im Jahr 2023 beschloss das Ministerium für Entwicklung und Technologie, den polnischen Beitrag zur ESA für den Zeitraum 2023–2025 um 295 Millionen Euro zu erhöhen. Hinsichtlich des finanziellen Beitrags liegt Polen derzeit auf Platz sieben der 22 Mitgliedsstaaten der Agentur.
Zdunek betonte, dass der polnische Raumfahrtsektor weltweit immer mehr an Bekanntheit gewinnt. Seiner Meinung nach ist dies der Europäischen Weltraumorganisation und den kommerziellen Aufträgen zu verdanken, die aus verschiedenen Regionen der Welt nach Polen fließen, unter anderem aus Korea, den USA, Indien oder Kasachstan.
„Wir haben auch viele Unternehmen der Raumfahrtindustrie, die sich mit dem sogenannten Downstream-Bereich befassen. Dabei handelt es sich um die Nutzung von Daten aus der satellitengestützten Erdbeobachtung zum Beispiel für das Krisenmanagement, etwa bei Überschwemmungen“, so der Gesprächspartner gegenüber PAP.
Oskar Zdunek stellte fest, dass sich immer mehr junge Menschen für die Raumfahrtindustrie interessieren: „Der polnische Raumfahrtsektor benötigt immer mehr Mitarbeiter, daher sind Studenten für die Existenz und das Wachstum dieser Branche von entscheidender Bedeutung“, schloss er. (BREI)
abu/ arw/ zan/ pl/
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