Naftoport von der PERN-Gruppe wird seine Rohöl-Umschlagkapazität erhöhen

Am Mittwoch gab Naftoport auf LinkedIn bekannt, dass das Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Hafenbehörde Danzig mit dem Ausbau des Ölterminals im Nordhafen Danzig beginnt. Naftoport betonte, dass es sich um eine strategische Entscheidung und einen weiteren Schritt im Ausbau seiner Umschlaginfrastruktur handele, wodurch die Kapazität des Hafens für den Umschlag von Erdölprodukten erhöht werde.
Die geplante Investition in Naftoport wurde von PERN auf Anfrage der Polnischen Presseagentur (PAP) bestätigt. PERN berichtete, dass die Naftoport-Aktionärsversammlung am 28. Oktober dieses Jahres den Bau des neuen Umschlagkais „W“ beschlossen hat. Die Unterzeichnung des Vertrags mit dem Generalunternehmer ist für die kommenden Wochen geplant, die Fertigstellung der Bauarbeiten und die Aufnahme des Umschlagbetriebs werden in der zweiten Jahreshälfte 2028 erwartet.
PERN hob außerdem hervor, dass Naftoport in den letzten Jahren Rekordumschlagszahlen verzeichnet habe – beispielsweise wurden im Jahr 2024 489 Tanker und über 40 Millionen Tonnen Rohöl und Kraftstoffe umgeschlagen – und dass die wachsende Nachfrage nach Importen auf dem Seeweg den Anstoß für das Projekt zum Bau eines neuen Umschlagkais „W“ gegeben habe, der die Betriebskapazitäten und den Durchsatz des Terminals erhöhen werde.
Liegeplatz „W“ wird der sechste Liegeplatz im Naftoport und der zweite sein, der für die größten Tanker der Welt, die Very Large Crude Carrier (VLCC), mit einer Länge von über 300 Metern und einem Tiefgang von 15 bis 17 Metern ausgelegt ist. „Das Projekt umfasst den Bau eines Kais, von Rohrbrücken, der technischen Infrastruktur, Zufahrtsstraßen und Umweltschutzsystemen. Das Budget des Projekts, eines Joint Ventures zwischen Naftoport und der Hafenbehörde Danzig, beträgt rund 0,5 Milliarden PLN“, berichtete die Nachrichtenagentur PERN.
Er betonte, dass die Umschlagkapazität des neuen Terminals voraussichtlich rund 9 Millionen Tonnen pro Jahr erreichen wird und dass die nominale Umschlagkapazität von Naftoport bei voller Anlagenverfügbarkeit bis zu 49 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr betragen wird. „Das in Naftoport umgeschlagene Volumen wird es der PERN-Gruppe ermöglichen, den gesamten Rohstoffbedarf der inländischen Raffinerien sowie das von ausländischen Raffinerien umgeschlagene Rohölvolumen zu decken“, erklärte PERN mit Blick auf die Auswirkungen der Investition.
Er wies außerdem darauf hin, dass das strategische Ziel des Projekts darin besteht, die Betriebs- und Geschäftskontinuität von Naftoport sowie die langfristige Betriebssicherheit des Terminals zu gewährleisten. Liegeplatz „W“ ermöglicht das gleichzeitige Anlegen von vier großen Rohöltankern und verkürzt so den gesamten Hafenbetriebszyklus erheblich. Zudem ermöglicht er die Modernisierung und Instandsetzung der übrigen Liegeplätze bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des Terminalbetriebs und reduziert das Ausfallrisiko.
Laut PERN wird die Erweiterung des Naftoports um das Terminal „W“ aus polnischer Sicht die Energiesicherheit deutlich verbessern, Polens Importunabhängigkeit bei der Rohölversorgung auf dem Seeweg stärken und die Widerstandsfähigkeit des Energiesystems gegenüber geopolitischen Krisen erhöhen. „Dank dieser Investition gewinnt Polen neue Umschlagkapazitäten und stärkt seine Position als regionales Energiedrehkreuz, das für den Rohöltransit in die Nachbarländer gerüstet ist“, so PERN. Der Naftoport sei zudem ein Schlüsselelement der polnischen Energieinfrastruktur.
PERN mit Hauptsitz in Płock ist ein strategisch wichtiger Akteur für die polnische Energiesicherheit. Das Unternehmen betreibt kritische Infrastruktur und ist unter anderem verantwortlich für den Transport von Rohöl durch Pipelines in Polen zu den Raffinerien der Orlen-Gruppe in Płock und Danzig sowie zu zwei Raffinerien in Deutschland: Schwedt und Leuna. Außerdem lagert PERN Rohöl und flüssige Kraftstoffe in seinen Depots im ganzen Land.
PERN betreibt landesweit ein Netz von über 2.500 km Rohöl- und Produktpipelines und besitzt 19 Treibstofflager mit einer Gesamtkapazität von rund 2,7 Millionen Kubikmetern sowie vier Rohöllager mit einer Gesamtkapazität von über 4,1 Millionen Kubikmetern.
Naftoport, mit Hauptsitz in Danzig und spezialisiert auf den Umschlag von Rohöl und Erdölprodukten, ist ein Unternehmen, an dem PERN mit 66,67 % beteiligt ist. „Das Unternehmen ist ein Schlüsselelement in der Logistik der Rohölversorgung polnischer und deutscher Raffinerien und des Rohöltransits sowie des Land-See-Umschlags von Erdölprodukten“, betont PERN. Weitere Anteilseigner von Naftoport sind Orlen, Port Północny, J&S Servive & Investment und das polnische Finanzministerium.
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