Die europäische Rüstungsindustrie wächst rasant
Airbus Defence & Space konnte einen noch stärkeren Umsatzanstieg verzeichnen. Er erreichte 5,8 Milliarden Euro, mehr als 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Überraschenderweise fiel der Auftragseingang niedriger aus als im Vorjahr (5,1 Milliarden Euro gegenüber 6,1 Milliarden Euro). Man darf jedoch nicht vergessen, dass bei solch hohen Summen eine einzige Transaktion manchmal die Lage verändern kann. Dies ist in der Branche eher ungewöhnlich. Hervorzuheben ist, dass diese Ergebnisse nicht die zivilen Flugzeuge des europäischen Riesen umfassen; sie decken nur den Verteidigungszweig ab, von dem die polnische Armee unter anderem Satelliten kaufte.
Auch das schwedische Unternehmen Saab, von dem Polen kürzlich unter anderem Carl-Gustaf-Granatwerfer erworben hat, entwickelt sich sehr gut. Der Umsatz des Unternehmens stieg im ersten Halbjahr um 32 % auf fast 2 Milliarden Euro, und auch der Auftragsbestand wächst rasant. „Wir stärken unsere Marktposition und verzeichnen ein anhaltend großes Interesse an unseren Produkten. Saab verzeichnet ein starkes Umsatzwachstum und wir investieren weiterhin in den Ausbau unserer Kapazitäten, um die langfristig starke Nachfrage aus dem Verteidigungssektor zu decken. Gleichzeitig erzielen wir weiterhin eine hohe Rentabilität“, erklärte Micael Johansson, Präsident und CEO von Saab, in einer Pressemitteilung.
Europas größter Rüstungskonzern, das britische Unternehmen BAE Systems, verzeichnete im ersten Halbjahr einen Umsatzanstieg von 11 % auf über 14,6 Milliarden Pfund bzw. 16 Milliarden Euro. Auch der Auftragsbestand wuchs schneller als im ersten Halbjahr 2024. „Unsere Teams haben im ersten Halbjahr erneut starke operative und finanzielle Ergebnisse erzielt, was uns die Zuversicht gibt, unsere Prognosen anzuheben“, kommentierte CEO Charles Woodburn. „Angesichts dieser sich verschärfenden globalen Bedrohung liefern wir den Streitkräften weltweit weiterhin einsatzkritische Fähigkeiten und investieren in unsere Mitarbeiter, Technologie und Infrastruktur, um die Effizienz, Leistungsfähigkeit und Flexibilität zu steigern, die erforderlich sind, um die wachsende Nachfrage nach unseren lebenswichtigen Produkten und Dienstleistungen zu decken.“
\N
Einige europäische Giganten haben ihre Finanzergebnisse für das erste Halbjahr noch nicht veröffentlicht, beispielsweise wird das deutsche Unternehmen Rheinmetall dies am 7. August tun.
In diesem Kontext verblasst beispielsweise der amerikanische Riese Lockheed Martin. Zwar erreichte sein Umsatz allein im zweiten Quartal 18 Milliarden Dollar oder rund 16 Milliarden Euro, blieb damit aber auf Vorjahresniveau; anders als bei europäischen Unternehmen ist kein Wachstum zu verzeichnen. Von April bis Juni überstieg der Umsatz von RTX 21 Milliarden Dollar (über 18 Milliarden Euro), ein Anstieg von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
RP