Kering verschiebt Valentino-Übernahme: Neue Strategie des französischen Luxusgiganten

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Kering verschiebt Valentino-Übernahme: Neue Strategie des französischen Luxusgiganten

Kering verschiebt Valentino-Übernahme: Neue Strategie des französischen Luxusgiganten

Der französische Mischkonzern Kering und die katarische Investmentgruppe Mayhoola ändern die Spielregeln rund um das italienische Modehaus Valentino. Eine geänderte Aktionärsvereinbarung verschiebt die vollständige Übernahme der Marke und signalisiert damit strategische Vorsicht und einen neuen Ansatz im Finanzmanagement.

Als Kering 2023 einen 30-prozentigen Anteil an Valentino erwarb, war der Markt überzeugt, dass dies nur der erste Schritt zur vollständigen Übernahme des italienischen Modehauses sei. Ursprünglich hätte der katarische Mayhoola, der derzeitige Eigentümer der Marke, die Franzosen bereits 2026 oder 2027 zum Rückkauf der restlichen 70 Prozent der Anteile zwingen können. Nun wurde die Frist verlängert: Verkaufsoptionen können erst 2028 und 2029 ausgelöst werden.

Auch Kering, das das Recht hatte, Valentino im Jahr 2028 vollständig zu übernehmen, muss ein Jahr länger warten. Alle anderen Bestimmungen der Vereinbarung bleiben unverändert. Das bedeutet, dass die Eigentümerstruktur von Valentino in den nächsten vier Jahren unverändert bleibt.

Valentino auf Eis bis 2028/Foto: Shutterstock Valentino auf Eis bis 2028/Foto: Shutterstock
Luka de Meo spielt auf Zeit

Die Entscheidung, die Fristen zu verschieben, ist eine der ersten Maßnahmen des neuen Kering-CEO Luca de Meo . Laut Reuters ist seine Priorität die Reduzierung der Schulden des Konzerns, die derzeit bei 9,5 Milliarden Euro liegen . Vor diesem Hintergrund erscheint die Verschiebung der kostspieligen Valentino-Übernahme als vernünftiger Schritt.

Kering, Eigentümer von Marken wie Gucci, Saint Laurent, Balenciaga und Bottega Veneta, meldete im Jahr 2024 einen Umsatz von 17,2 Milliarden Euro und beschäftigt derzeit 47.000 Mitarbeiter. Die letzten Jahre waren jedoch nicht frei von Turbulenzen, und der Luxusmarkt erfordert zunehmend flexible Strategien.

Valentino unter Druck

Valentino, die Flaggschiffmarke im Portfolio von Mayhooli, steht unterdessen vor eigenen Herausforderungen. Im Jahr 2024 sank der Umsatz des Modehauses um zwei Prozent auf 1,3 Milliarden Euro, während das operative EBITDA um erstaunliche 22 Prozent auf 246 Millionen Euro sank. Riccardo Bellini hat kürzlich die Präsidentschaft übernommen und soll dem Unternehmen wieder zu neuem Schwung verhelfen.

Mayhoola, das direkt von der katarischen Regierung kontrolliert wird, bleibt ein wichtiger Investor im Luxussektor. Zu seinem Portfolio gehören neben Valentino auch das französische Unternehmen Balmain, das italienische Unternehmen Pal Zileri und die türkische Kaufhauskette Beymen.

Die Verzögerung der vollständigen Übernahme von Valentino ist nicht nur ein buchhalterischer Schachzug, sondern auch ein Signal dafür, dass Stabilität in der Welt der Luxusmode oberste Priorität hat. Das italienische Modehaus wird daher in den nächsten Jahren in einer Art Schwebezustand verharren, und die Branche wird genau beobachten, wie Kering und Mayhoola dieses Spiel spielen.

well.pl

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