NIK: Milliarden für Dialyse und Nierentransplantationen, aber Prävention lahmt

Die Bemühungen des Gesundheitsministers und des Nationalen Gesundheitsfonds, die Verfügbarkeit einer Frühdiagnose chronischer Nierenerkrankungen zu verbessern, seien unzureichend und ineffektiv, betonte der Oberste Rechnungshof (NIK) in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung mit dem Titel „Milliarden für Dialyse und Nierentransplantationen, aber die Prävention ist lahm.“
Der Oberste Rechnungshof stellte fest, dass 19 % der Anspruchsberechtigten vom Pilotprogramm „Prevention 40 PLUS“ profitierten, das 395 Millionen PLN kostete. Gleichzeitig wurden im Berichtszeitraum über 6 Milliarden PLN für die Diagnose und Behandlung von Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) bereitgestellt, wovon 92 % auf Dialyse- und Transplantationskosten entfielen, heißt es in dem Bericht.
Laut dem Obersten Rechnungshof (NIK) führten die hohen Ausgaben jedoch nicht zu einer Verbesserung der Versorgungsqualität für Nierenpatienten. Der NIK betonte, dass sich die Wartezeiten für Termine in nephrologischen Kliniken zwischen 2022 und 2024 fast verdoppelt hätten. Zudem sei der Zugang zu nephrologischen Behandlungen landesweit ungleichmäßig, und die Fachärzte würden zunehmend älter. Personalmangel und geringes Interesse an der Nephrologie unter Assistenzärzten seien erhebliche Probleme.
Zwischen 2021 und 2023 stieg die Zahl der Patienten mit der Diagnose Nierenversagen um fast 15 % (von 105.600 auf 121.000). Gleichzeitig stieg die Zahl der Patienten, die in nephrologischen Kliniken und nephrologischen Abteilungen von Krankenhäusern eine fachärztliche ambulante Behandlung erhielten, um etwa 21 %.
Der Anstieg der Patientenzahlen war einer der Gründe dafür, dass sich die Wartezeiten für Termine in nephrologischen Kliniken (einschließlich pädiatrischer) zwischen 2022 und 2024 fast verdoppelt haben. So stieg sie beispielsweise in dringenden Fällen in Kliniken für Erwachsene von 27 auf 55 Tage und in Kinderkliniken von 40 auf 70 Tage, stellte der Oberste Rechnungshof fest.
NIK stellte fest, dass den Prognosen der Gesundheitsbedarfskarte zufolge die Zahl der Todesfälle durch chronische Nierenerkrankungen in Polen zwischen 2022 und 2024 voraussichtlich nicht über 15.000 liegen wird. In nur zwei Jahren (2022-2023) starben jedoch bereits 154.500 Menschen an Nierenerkrankungen. „Trotz der alarmierenden Daten wurden Nierenerkrankungen in der Gesundheitsbedarfskarte nicht zu den Gesundheitsproblemen gezählt, die die Gesellschaft am meisten belasten“, betonte NIK.
Das Gesundheitsministerium betonte, dass es die Notwendigkeit erkennt, den Zugang zu Gesundheitsleistungen für chronische Nierenerkrankungen zu verbessern. Das Gesundheitsministerium wies darauf hin, dass ambulante Fachkliniken, die nur wenige Erstpatienten behandeln, ermutigt werden, diesen Anteil zu erhöhen. Das Präventionsprogramm „Meine Gesundheit – Gesundheitscheck für Erwachsene“ soll die Früherkennung von Gesundheitsproblemen und Krankheitsrisikofaktoren ermöglichen, was auch den Zugang zur Frühdiagnose chronischer Nierenerkrankungen und damit die Versorgung von Patienten mit dieser Erkrankung verbessern soll.
Das Gesundheitsministerium stellte fest, dass die Zahl der auf Nephrologie spezialisierten Ärzte in Polen zwischen 2019 und 2023 von 1.310 auf 1.399 gestiegen ist, was einem Anstieg um 89 Personen (ca. 6,8 %) entspricht. Dieser Anstieg führte zu einer Verbesserung der Zahl der Nephrologen pro 100.000 Einwohner – von 3,4 im Jahr 2019 auf 3,7 im Jahr 2023.
Der Bericht des Obersten Rechnungshofs (NIK) betont, dass die chronische Nierenerkrankung (CKD) nach Bluthochdruck die zweithäufigste chronische Erkrankung in Polen ist. Sie ist leicht zu diagnostizieren und relativ einfach zu behandeln. Problematisch ist jedoch der asymptomatische Verlauf der Erkrankung im Frühstadium. Der NIK-Bericht betont die Bedeutung regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen, um eine frühzeitige Diagnose und die Einleitung einer geeigneten Behandlung zu ermöglichen, die das Fortschreiten der Erkrankung deutlich verlangsamen kann. Unbehandelte CKD führt letztendlich zu vollständigem Nierenversagen und den daraus resultierenden Komplikationen oder zum vorzeitigen Tod.
Schätzungsweise werden nur 5 % der Patienten mit CKD diagnostiziert. Experten schätzen, dass in Polen jährlich etwa 80.000 Menschen an unerkannter CKD vorzeitig sterben, was die durchschnittliche Lebenserwartung in Polen um über zwei Jahre verkürzt. Schätzungen der Health Needs Map (HND) zufolge wird die Zahl der von CKD betroffenen Menschen im Jahr 2023 4,5 Millionen übersteigen und im Jahr 2034 voraussichtlich 5,2 Millionen erreichen, so der Oberste Rechnungshof (NIK). (PAP)
wissen/ markieren/
Die PAP-Stiftung gestattet den kostenlosen Nachdruck von Artikeln der Website „Nauka w Polsce“, sofern Sie uns einmal im Monat per E-Mail über Ihre Nutzung der Website informieren und die Quelle des Artikels angeben. Geben Sie auf Portalen und Websites bitte die Adresse des Links an: Quelle: naukawpolsce.pl, und in Zeitschriften bitte den Vermerk: Quelle: Website „Nauka w Polsce“ – naukawpolsce.pl. Diese Genehmigung gilt nicht für Informationen der Kategorie „Welt“ sowie für Fotos und Videos.
naukawpolsce.pl