Wichtigste Prognose für die Wahlen: Die niederländische Wirtschaft entwickelt sich recht gut


Die niederländische Wirtschaft wird in diesem und den kommenden Jahren weiterhin stetig wachsen, jedoch nicht übermäßig. Das niederländische Büro für Wirtschaftspolitikanalyse (CPB) erwartet für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent und für das kommende Jahr von 1,3 Prozent. Dies ist jedoch mit einem wichtigen Vorbehalt verbunden: Aufgrund des instabilen globalen Umfelds bleibt die Unsicherheit hoch.
Diese Instabilität ist vor allem auf die unberechenbare Handelspolitik der USA zurückzuführen. Trumps Importzölle bremsen das globale Handelswachstum und verlagern Handelsströme. Zudem können Kriege wie die im Nahen Osten und in der Ukraine Schocks auslösen, ebenso wie der Konflikt zwischen China und Taiwan, der weiter eskalieren könnte.
Die Niederlande sind bislang jedoch relativ unbetroffen. Das niederländische Büro für Wirtschaftspolitik (CPB) prognostiziert US-Importzölle von 10 Prozent. Sollten diese Zölle tatsächlich höher ausfallen, könnte die Lage ganz anders aussehen.
Doch der Handelskrieg macht sich bereits bemerkbar. Unternehmen verschieben Investitionen, weil sie nicht wissen, woran sie sind. Auch die Europäische Kommission warnte diese Woche davor.
Die Kaufkraft wächstCPB-Direktor Pieter Hasekamp ist unterm Strich nicht unzufrieden: „Alles in allem ist es ein recht positives Bild, die Niederlande schneiden besser ab als andere europäische Länder.“
Sollten sich die Prognosen bewahrheiten, wird auch die Kaufkraft der meisten Niederländer steigen. Sie wird steigen, vor allem weil die Löhne etwas schneller steigen als die Inflation. Das ermöglicht es den Menschen, weiter Geld auszugeben, was wiederum die Wirtschaft in Schwung hält. Auch steigende Staatsausgaben tragen dazu bei.
Hier sind fünf Möglichkeiten, wie sich Trumps Importzölle auf Sie auswirken werden:
Das gibt natürlich ebenfalls Anlass zur Sorge. Das CPB schätzt, dass das Haushaltsdefizit bei unveränderter Politik bis 2030 auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen wird – das entspricht der gesamten niederländischen Wirtschaft. Die gute Nachricht ist, dass wir damit weiterhin die europäischen Haushaltsregeln einhalten können. Allerdings ist die geplante Erhöhung der Verteidigungsausgaben darin noch nicht berücksichtigt.
Im vergangenen Monat verpflichteten sich die NATO-Staaten, ihre Ausgaben in den nächsten zehn Jahren von mindestens zwei Prozent auf 3,5 Prozent zu erhöhen. Derzeit geben die Niederlande etwa zwei Prozent ihres BIP für Verteidigung aus.
Die gute Nachricht ist, dass drastische Kürzungen in den kommenden Jahren nicht nötig sein werden. Allerdings stehen auch keine Milliarden zur Verfügung. Parteien, die neue Forderungen in ihre Wahlprogramme aufnehmen wollen, müssen also weiterhin – möglicherweise schmerzhafte – Entscheidungen treffen, um den Haushalt auszugleichen.
Allein die steigenden Verteidigungsausgaben stellen erhebliche Kosten dar, die in diesen Zahlen noch nicht berücksichtigt sind. Zudem gibt es noch einige Probleme – Stickstoff, Klima –, die Lösungen erfordern, die ebenfalls nicht kostenlos sein werden. Doch die Ausgangslage ist solide.
Diese neue Schätzung des CPB ist nicht nur für die Übergangsregierung wichtig, sondern auch für die politischen Parteien, die gerade ihre Wahlprogramme verfassen. Auf Grundlage dieser Schätzung können sie berechnen, welche ihrer Pläne umsetzbar sind.
Anhand des August-Voranschlags (der aufgrund der bevorstehenden Wahlen bereits im Juli veröffentlicht wurde) passt das Kabinett den Haushalt für das folgende Jahr an.
Wenig Arbeit in Richtung PrinsjesdagTraditionell wird den Kaufkraftprognosen verschiedener Gruppen große Aufmerksamkeit geschenkt. Diese fallen in diesem Jahr recht einheitlich aus. Fast alle Gruppen werden insgesamt einen Anstieg zwischen 0,5 und 0,9 Prozent verzeichnen. Nur die Rentner scheinen mit einem Wachstum von 0,1 Prozent etwas schlechter abzuschneiden.
„Mit diesen Kaufkraftprognosen muss die Übergangsregierung vor dem Haushaltstag nicht viel tun“, sagt Politikjournalist Schreinemachers. „Obwohl die politischen Parteien im Hinblick auf die Wahlen zweifellos unterschiedliche Ansichten dazu haben werden.“
RTL Nieuws