Kabinett plant große Wohngebiete in der Nähe von vier niederländischen Städten


In den Gebieten um Alkmaar, Hengelo/Enschede, Apeldoorn und Helmond sind für die kommenden Jahre großflächige Wohngebiete geplant. Dies ist im neuen Raumordnungsmemorandum festgelegt, einem umfassenden Plan, der das Aussehen der Niederlande in den kommenden Jahrzehnten beschreibt.
Der Plan sieht den Bau von mindestens 3.500 neuen Wohnungen an jedem Standort vor. Die nationale Regierung werde diese Neubauprojekte überwachen, schreibt die scheidende Ministerin Mona Keijzer (Wohnungsbau).
Das Raumordnungsmemorandum enthält wichtige Entscheidungen darüber, wie die Niederlande in den kommenden Jahrzehnten organisiert werden. Das Memorandum wird am Freitag im Ministerrat diskutiert, RTL Nieuws liegt es jedoch bereits vor.
Die vier neuen Standorte kommen zu den siebzehn Großbaustellen hinzu, die das vorherige Kabinett bereits festgelegt hatte.

In mehreren anderen Regionen, in denen es derzeit relativ ruhig zugeht, will die Regierung den Schwerpunkt auf die Urbanisierung legen, indem sie die Wirtschaft ankurbelt und den Bau neuer Wohnungen vorantreibt. Dazu gehören friesische Städte, der nördliche Teil Nordhollands, Harderwijk-Zeewolde, Südost-Drenthe und die Städte in Zeeland.
Diese Gebiete brauchen eine Stärkung, sonst sind sie nicht mehr attraktiv genug und werden weiter entvölkert. Auch hier wird es künftig zu „Restrukturierungen“, einem anderen Begriff für Abriss und Neubau, kommen, um den Wohnungsbestand zu erneuern.
Es ist auch davon auszugehen, dass diese Regionen in den kommenden Jahren häufiger als Standorte für neue Verteidigungsbauten oder große Energieprojekte ausgewählt werden.
„So schaffen beispielsweise Kasernen und der Bau von Kraftwerken in Zeewolde und Vlissingen eine neue Nachfrage nach Wohnraum und unterstützenden Dienstleistungen“, heißt es im Raumordnungsmemorandum. „Mit gezielten Investitionen geben wir den regionalen Urbanisierungsambitionen zusätzlichen Auftrieb.“
Transport gefährlicher GüterDas Memorandum verspricht zudem, dass der Transport gefährlicher Stoffe wie Wasserstoff und Ammoniak künftig möglichst weitgehend über neu gebaute Pipelines erfolgen soll. Damit soll verhindert werden, dass Züge mit brennbaren Stoffen wie derzeit durch Wohngebiete fahren müssen.

Die niederländische Regierung fördert den Delta-Rhein-Korridor, um eine neue unterirdische Infrastruktur zwischen dem Hafen von Rotterdam und der deutschen Grenze bei Venlo zu schaffen. Bis 2033 sollen eine Wasserstoff- und zwei CO2-Pipelines gebaut werden.
GewerbegebieteIm neuen Raumordnungsmemorandum lobt Keijzer auch die 3.800 Gewerbegebiete in den Niederlanden. Sie fordert Entschädigungen für Gewerbegebiete, die durch Wohnbebauung verschluckt werden, „wo nötig“. „Wenn möglich, lokal, andernfalls regional.“
RTL Nieuws