Dies steht im lang erwarteten Rohstoffabkommen zwischen den USA und der Ukraine


Nach Monaten äußerst schmerzhafter Verhandlungen haben die USA und die Ukraine ein Rohstoffabkommen erzielt. Es wurde vereinbart, einen Fonds einzurichten, der in die Gewinnung von Seltenerdmetallen, Öl und Gas investieren soll. Vier Fragen und Antworten.
Die Ukraine und die USA richten gemeinsam einen Fonds ein, um in die Rohstoffgewinnung in der Ukraine zu investieren. Beide Parteien zahlen zu gleichen Teilen in den Fonds ein und haben somit Anspruch auf die Hälfte der letztendlich daraus erzielten Erträge.
Nehmen wir an, der Fonds investiert in die Ölförderung und nach einigen Jahren wird das Projekt profitabel. Dann geht die Hälfte dieses Gewinns an die Amerikaner und die andere Hälfte an die Ukraine.
Vereinbart wurde, dass die finanziell angeschlagene Ukraine Einnahmen aus der Rohstoffförderung in den Fonds einzahlt. Erteilt der Staat einem Unternehmen eine Lizenz zur Rohstoffgewinnung, erhält der Staat hierfür eine Entschädigung. Die Hälfte davon wird in den Fonds eingezahlt.
Die Amerikaner zahlen zu gleichen Teilen in den Fonds ein. Dies könne durch einfache Geldspenden geschehen, aber auch die Lieferung neuer Waffensysteme könne als Beitrag zum Fonds angesehen werden, heißt es in der Vereinbarung.
Mindestens genauso wichtig wie der Inhalt des Vertrags ist, was nicht darin enthalten ist.
Die Amerikaner geben der Ukraine keine Sicherheitsgarantien. Eine gehegte Hoffnung der Ukraine.
Die bisherige militärische und finanzielle Unterstützung der Amerikaner stellt keine Schuld dar, die die Ukraine zurückzahlen muss.
Für die Ukraine könnten US-Gelder dringend notwendige Investitionen ermöglichen, um ihre Bodenschätze tatsächlich zu Geld zu machen. Darüber hinaus besteht die Hoffnung, dass sich die Interessen der USA und der Ukraine wieder stärker annähern.
„Wenn sich Amerika in großem Umfang wirtschaftlich in der Ukraine engagiert, ist man der Meinung, dass es eher geneigt sein wird, der Ukraine zu helfen“, sagt RTL Nieuws-Reporter Chris Colijn in Kiew.
In diesem Video erklärt Colijn, warum die Ukraine dem Abkommen nun zustimmt: (Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Eigentlich wollte die Ukraine von den USA auch Sicherheitsgarantien, doch das ging ihr zu weit. Allerdings sei der Deal für die Ukraine „viel günstiger“ als das, was zuvor auf dem Tisch lag, sagt Colijn.
Es sendet ein Signal an Russland: Die Ukraine sagt: „Wir können mit den Amerikanern Geschäfte machen.“ Die Russen können das noch nicht sagen. Für die Ukraine ist es also eine positive Entwicklung.
Natürlich bleibt der Erfolg abzuwarten, aber der Deal öffnet amerikanischen Rohstoffunternehmen die Tür, um sich lukrative Verträge in der Ukraine zu sichern. Mindestens ebenso wichtig: Es stellt sicher, dass Amerika diese Rohstoffe tatsächlich beschaffen kann, sodass es weniger abhängig von Ländern wie China wird.
Darüber hinaus besteht die Hoffnung, dass sich die Investitionen in den Fonds letztlich in Form von Gewinnausschüttungen aus den Projekten auszahlen.

Zuvor hatten die Amerikaner darauf bestanden, dass sie die zig Milliarden Dollar an Militärhilfe, die sie der Ukraine bereits gewährt hatten (zeitweise belief sich die Summe auf bis zu 500 Milliarden Dollar), wieder zurückerhalten würden und dass die Ukrainer ihre Rohstoffeinnahmen für die nächsten Jahrzehnte abgeben müssten.
Dieser für die Ukraine unannehmbaren Forderung wurde nun entsprochen. Dennoch wird das Abkommen von den USA als „Anerkennung“ für die geleistete militärische und finanzielle Unterstützung angesehen, schreibt US-Finanzminister Scott Bessent.
Aus Moskau gibt es bislang keine offizielle Reaktion auf den Deal, doch der ehemalige russische Präsident und Mitglied des russischen Sicherheitsrats Dmitri Medwedew schrieb auf Telegram, Trump habe „das Regime in Kiew so weit gebrochen, dass es den USA die Unterstützung mit Rohstoffen zurückzahlen muss“.
RTL Nieuws