Der Verlust des Y-Chromosoms, der Grund, warum einige Krebsarten bei Männern aggressiver sind

Der Verlust des Y-Chromosoms, das das männliche Geschlecht definiert, in den Zellen des Immunsystems könnte der Grund dafür sein, dass manche Krebsarten bei Männern aggressiver sind als bei Frauen und warum Männer geringere Überlebensraten haben.

Der Schlüssel scheint einer im Fachmagazin „ Nature “ veröffentlichten Studie zufolge darin zu liegen, dass das Fehlen des Y-Chromosoms in männlichen Immunzellen die Funktion des Immunsystems negativ beeinflusst.

Eine Studie des University of Arizona Comprehensive Cancer Center (USA) erklärt erstmals, wie sich der Verlust des Y-Chromosoms in männlichen Immunzellen negativ auf die Funktion des Immunsystems auswirkt.

Bei Männern enthält jede Körperzelle üblicherweise ein X- und ein Y-Chromosom. Der Verlust des Y-Chromosoms ist eine häufige, nicht erbliche genetische Veränderung bei Männern, bei der eine Immunzelle im Blut ihr Y-Chromosom verliert. Er wird oft mit dem Alter in Verbindung gebracht . Viele Jahre lang wurde er auch mit einer erhöhten Sterblichkeit durch Karzinome in Verbindung gebracht, obwohl die Ursache unbekannt war.

Diese Studie ist die erste, die den Zusammenhang zwischen dem Verlust des Y-Chromosoms in weißen Blutkörperchen, Immunzellen und Tumoren identifiziert und definiert. Sie gibt Aufschluss darüber, warum Männer mit Y-Chromosomverlust ein höheres Krebsrisiko und schlechtere Prognosen haben.

„Diese Erkenntnisse stellen einen großen Fortschritt in unserem Verständnis dar, warum Männer mit dem Verlust des Y-Chromosoms in ihren Blutzellen eine höhere Krebssterblichkeitsrate aufweisen. Der Grund dafür ist, dass diese Zellen das Immunsystem, das den Krebs infiltriert, weniger effektiv machen“, sagt Dan Theodorescu, Leiter der Forschung.

Und er fügt hinzu: „ Wir hoffen, dass dies eine solide Grundlage und einen Rahmen für die Weiterentwicklung des noch jungen Forschungsgebiets des Y-Chromosoms bietet , sodass wir gemeinsam alle potenziellen biologischen Auswirkungen dieser Entdeckung besser verstehen und wissen, wie wir sie nutzen können, um wirksamere Ansätze zur Prävention und Behandlung zu entwickeln, die zu verbesserten Überlebensraten der Patienten führen.“