Indisches Fabrikwachstum erreicht 16-Monats-Hoch, Geschäftsaussichten verdüstern sich, PMI zeigt

Das Wachstum des indischen verarbeitenden Gewerbes verzeichnete im Juli aufgrund der robusten Nachfrage den höchsten Zuwachs seit 16 Monaten, doch das Geschäftsvertrauen fiel inmitten von Wettbewerbsdruck und Inflationssorgen auf ein Dreijahrestief, wie eine am Freitag durchgeführte Umfrage ergab. Der von S&P Global erstellte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe von HSBC India stieg im Juli auf 59,1 von 58,4 im Juni und lag damit leicht unter dem vorläufigen Wert von 59,2. Der Index blieb deutlich über der 50-Punkte-Marke, die Wachstum von Kontraktion trennt. Begünstigt durch günstige Marktbedingungen und Marketinganstrengungen stiegen die Auftragseingänge so schnell wie seit fast fünf Jahren nicht mehr. Dies trieb das Produktionswachstum auf ein 15-Monats-Hoch. Die internationale Nachfrage stützte weiterhin den Gesamtabsatz, auch wenn sich das Wachstum der Exportaufträge gegenüber dem über 17-Jahres-Hoch im Juni abschwächte. Trotz der starken Leistung fiel der Optimismus der Hersteller auf den niedrigsten Stand seit Juli 2022. Die Unternehmen nannten die zunehmende Konkurrenz und Inflationssorgen als größte Herausforderungen. Der Kontrast zwischen den gegenwärtigen Bedingungen und den Zukunftsaussichten spiegelte sich in den Einstellungsmustern wider: Die Beschäftigung stieg so langsam wie seit November 2024 nicht mehr. Bemerkenswerte 93 % der befragten Hersteller gaben an, dass ihre derzeitige Belegschaft ausreiche, um den Produktionsbedarf zu decken. Eine aktuelle Reuters-Umfrage unter unabhängigen Ökonomen verdeutlichte wachsende Sorgen um den Arbeitsmarkt. Offizielle Regierungsdaten zeigten für Juni eine Arbeitslosenquote von 5,6 %; einige Ökonomen stellten jedoch die Genauigkeit dieser Messmethode in Frage. Die Inflation verschärfte sich im Juli, da die Inputkosten schneller stiegen, da die Hersteller mit höheren Preisen für einige Rohstoffe konfrontiert waren. Die Unternehmen erhöhten die Verkaufspreise den zehnten Monat in Folge, da sie die starke Nachfrage zur Weitergabe der Kosten nutzten. Die Reserve Bank of India wird ihren Leitzins bei ihrer Sitzung nächste Woche voraussichtlich bei 5,50 % belassen, doch jede Beschleunigung der Inflation könnte die Aussichten für die Geldpolitik beeinflussen. Die Unsicherheit wird zusätzlich dadurch verstärkt, dass US-Präsident Donald Trump plant, ab Freitag Zölle von 25 % auf indische Waren zu erheben, was den Exportsektor belasten könnte.
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