Volkswagen stellt günstigere Elektroautos vor

Europas führender Autohersteller Volkswagen hat am Montag eine neue Familie erschwinglicherer elektrischer Stadtautos vorgestellt, die der chinesischen Konkurrenz wahrscheinlich standhalten werden, während die krisengeschüttelte deutsche Industrie versucht, sich zu erholen.
Das Angebot des Wolfsburger Konzerns, das erstmals auf dem Münchner Automobilsalon vorgestellt wurde, umfasst vier Modelle der Marken Volkswagen, Cupra und Škoda. Der Einstiegspreis liegt laut einer Pressemitteilung bei rund 25.000 Euro (knapp über 23.300 Franken). Die Markteinführung ist für 2026 geplant, um der Flut chinesischer Marken entgegenzuwirken, die mit günstigen, hochwertigen Elektrofahrzeugen nach Europa strömen.
Volkswagen gibt an, bei seinen Modellen erhebliche Skaleneffekte erzielt zu haben, und zwar durch die gemeinsame Nutzung der Plattform für modulare Elektrofahrzeuge (MEB+) und einer Batterie, die erstmals im Konzern über eine neue, einheitliche Zelle verfügt.
Erklärtes mittelfristiges Ziel: ein Marktanteil von rund 20 Prozent im boomenden Segment der Elektrokleinwagen in Europa, was mehreren hunderttausend Fahrzeugen pro Jahr entspricht, heißt es in der Mitteilung. Zu den vorgestellten Modellen gehören der ID.Polo von Volkswagen, der designierte Konkurrent des Renault 5, und der ID.CROSS, der dem Renault 4 Paroli bieten soll.
Diese Familie elektrischer Stadtautos sei „unser Beitrag zum Durchbruch der Elektromobilität im Dienste einer nachhaltigen Mobilität“ und „für ein starkes Europa“, erklärte Konzernchef Oliver Blume gegenüber der Presse.
Volkswagen sowie seine Premium-Konkurrenten BMW und Mercedes setzen auf die IAA Mobility in München, um ihre Branchen anzukurbeln. BMW stellt in München den elektrischen iX3 aus seiner Neuen Klasse vor, und Mercedes präsentiert eine Elektroversion seines erfolgreichen SUV GLC.
Ein pikantes Detail: Während die Chefs der drei Konzerne große Hoffnungen in die neue Generation setzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen, fordern die von BMW und Mercedes eine Überprüfung des von der EU beschlossenen Verkaufsverbots für Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035. Am Montag schloss sich ihnen der Italiener Antonio Filosa an, Chef von Stellantis, dem viertgrößten Automobilhersteller der Welt.
Alle plädieren für einen flexibleren und vielfältigeren Übergang bei den Motortypen, um die europäische Automobilindustrie zu erhalten.
(der/mc)
20 Minutes