Im Budget junger Paare die heikle Frage der Kostenverteilung: „50/50 ist absoluter Betrug“

In der Liebe spricht man nicht über Geld. Es ist nicht gerade glamourös, ja geradezu unanständig, sich auf diese käuflichen Sorgen einzulassen, wenn es doch ausreichen würde, sich auf die selbstverständliche 50/50-Aufteilung der gemeinsamen Ausgaben zu verlassen, ohne wählerisch zu sein. In den Augen der 28-jährigen Maylis erschien die Hälfte-Hälfte-Aufteilung sogar als die „fairste“ Lösung, als sie mit ihrem Partner zusammenzog. Als moderne Frau „wollte ich nichts schulden und finanziell völlig unabhängig sein“, erklärt sie.
Bis sie weiter in die Zukunft blickte. „Ich musste mich der Tatsache stellen, dass ich in der heutigen Welt nie so viel verdienen würde wie mein Partner und dass ich, obwohl ich Gleichberechtigung wollte, unweigerlich auf dem Holzweg wäre, wenn wir nie über Geld sprachen“, sagt die Digitaldesignerin. Die Quelle ihrer Erkenntnis war der Podcast „Rends l'argent“, ausgestrahlt im Jahr 2023 und geschrieben von der feministischen Autorin Titiou Lecoq. Darin spürt sie dem unerbittlichen Mechanismus von Tabus und Ungleichheiten nach, der statistisch gesehen dazu führt, dass Frauen verarmt aus dem Paarleben hervorgehen, während Männer reicher werden.
Sie müssen noch 85,88 % dieses Artikels lesen. Der Rest ist für Abonnenten reserviert.
Le Monde