Ein kostengünstiges selbstfahrendes Auto? Das Projekt von Volkswagen und Bosch


Für Volkswagen und Bosch geht es darum, autonomes Fahren „für Millionen von Autofahrern verfügbar zu machen, vom Consumer-Segment bis zum Premium-Segment.“
Die beiden deutschen Konzerne Volkswagen und Bosch entwickeln einen auf künstlicher Intelligenz basierenden „Software-Stack“, der „ab Mitte 2026 für den Einsatz in Produktionsprojekten bereit“ sei, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.
Diese Level-2+-Lösung, die es dem Fahrer ermöglicht, das Lenkrad vorübergehend loszulassen, während er weiterhin aufmerksam bleibt, ist zunächst für Autobahnen vorgesehen. Eine Level-3-Technologie – das Fahrzeug fährt in bestimmten Situationen selbstständig und ermöglicht es dem Fahrer, die Straße nicht mehr zu überwachen – ist ebenfalls geplant, allerdings gibt es noch keinen Zeitplan.
In Deutschland haben Mercedes-Benz und BMW bereits autonome Fahrsysteme der Stufe 3 für ihre Spitzenmodelle 7er und S-Klasse zu einem Preis von rund 6.000 Euro (5.660 Franken) auf den Markt gebracht. Letztere wird ab Frühjahr 2025 Geschwindigkeiten von bis zu 95 km/h mit geschlossenen Augen ermöglichen. Für Volkswagen und Bosch hingegen besteht das Ziel darin, autonomes Fahren „Millionen von Fahrern vom Verbrauchersegment bis zum Premiumsegment zugänglich zu machen“, heißt es in der Pressemitteilung, ohne einen Preis zu nennen.

Die autonome Technologie könnte erstmals im ID.1 zum Einsatz kommen, dem kleinen Stadtauto von VW, dessen Preis für 2027 auf rund 20.000 Euro geschätzt wird.
Die Technologie wird nicht sofort auf der Straße einsetzbar sein. Sie soll zunächst ab 2027 in künftige Modelle des Volkswagen-Konzerns integriert werden, die auf der künftigen SDV-Softwarearchitektur basieren, die gemeinsam mit dem US-Unternehmen Rivian entwickelt wurde, sagte ein Sprecher des Herstellers gegenüber AFP. Zunächst könnte sie im ID.1 zum Einsatz kommen, dem kleinen Stadtauto von VW, das 2027 rund 20.000 Euro (18.860 Franken) kosten soll.
Sollte es bei Volkswagen zu Verzögerungen kommen, könnte die Technologie für autonomes Fahren bereits vorab an andere Hersteller vermarktet werden, heißt es aus interner Quelle bei Bosch. Die 2022 gestartete Partnerschaft soll die beiden Hersteller in den Wettbewerb um autonomes Fahren führen und sich gegen etablierte Unternehmen wie die amerikanischen Tesla und Waymo behaupten. Der Stellantis-Konzern kündigte im vergangenen Februar an, bald unter bestimmten Bedingungen Fahrzeuge mit einem Level-3-System für bis zu 60 km/h anbieten zu wollen.
(der/yb)
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