Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair reduziert ihre Flüge nach Frankreich

Als Reaktion auf die Erhöhung des Solidaritätszuschlags auf Flugtickets stellt der Konzern seine Aktivitäten an drei Regionalflughäfen ein.
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Ryanair gab am Mittwoch, dem 30. Juli, bekannt, dass der Betrieb in Straßburg, Bergerac und Brives eingestellt wird. Von diesen drei Flughäfen aus bedient Ryanair unter anderem Schottland und Portugal. Im Frühjahr hatte sich Ryanair bereits vom Flughafen Vatry in Ostfrankreich zurückgezogen. Insgesamt plant Europas führende Billigfluggesellschaft für den nächsten Winter eine Kapazitätsreduzierung in Frankreich um 13 Prozent. Das bedeutet 750.000 weniger Passagiersitze und die Streichung von 25 Strecken.
Es ist nicht das erste Mal, dass Ryanair-Chef Steuererhöhungen fordert. Michael O'Leary war in den letzten Monaten immer bedrohlicher geworden und hat sich nun entschlossen, Maßnahmen zu ergreifen. Er weist darauf hin, dass seiner Ansicht nach „Frankreich gegen den Strom schwimmt“, während andere europäische Länder wie Spanien, Irland und Polen die Flugsteuern senken.
Nach dem diesjährigen Haushaltsgesetz wurde die Steuer auf Flugtickets von 2,63 Euro auf 7,30 Euro für ein Economy-Class-Ticket (von Frankreich in ein europäisches Land oder von einem europäischen Land nach Frankreich) erhöht. Für Business-Class-Tickets beträgt die Steuer bis zu 40 Euro. Diese Steuer, die dem Klimaschutz zugutekommen soll, würde dem Staat jährlich zwischen 800 und 850 Millionen Euro einbringen. Laut dem Ryanair-Chef macht diese Politik viele Regionalstrecken unrentabel, insbesondere im Winter.
Auch Flughäfen und lokale Behörden reagieren. Der französische Flughafenverband bedauert die Entscheidung von Ryanair und räumt ein, dass sie „leider vorhersehbar“ gewesen sei. Sie führe zu unmittelbaren Einnahmeverlusten für die Flughäfen, einem Rückgang ihrer Attraktivität und einem deutlichen Rückgang der Touristenzahlen in den betroffenen Gebieten.
Sollte die französische Regierung ihren Kurs nicht ändern, versichert Ryanair-Chef Michael O'Leary, dass die Investitionen zwangsläufig in wettbewerbsfähigere europäische Märkte wie Schweden, Ungarn und bestimmte Regionen Italiens fließen werden. Sollte Matignon jedoch tatsächlich einen Kurswechsel vollziehen, könnte Ryanair zwischen zwei und drei Milliarden Euro in Frankreich investieren und landesweit bis zu 750 Arbeitsplätze schaffen.
Francetvinfo