Hier ist das Programm für das Cannes Dance Festival 2025, das mittlerweile jährlich stattfindet.

„Talent ist keine Frage der Entfernung“, sagt Didier Deschamps, künstlerischer Leiter des Cannes Dance Festival, wie ein Manifest.
Das Programm für die nächste Saison des Festivals, das vom 22. November bis 7. Dezember stattfindet, spielt fröhlich mit Grenzen und webt ein künstlerisches Netz, das vom Madrider Flamenco bis zu südafrikanischen Rhythmen reicht und durch niederländische Strenge und lokale Virtuosität führt.
Diese Neuauflage markiert einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte der Veranstaltung, die von einer alle zwei Jahre stattfindenden zu einer jährlichen Veranstaltung wird.
Das Festival beginnt am Samstag, den 22. November, im Auditorium Louis Lumière des Palais des Festivals in Cannes. Das spanische Nationalballett unter der Leitung von Rubén Olmo führt „Afanador“ auf, ein von Marcos Morau choreografiertes und kreiertes Stück.
„Es ist bemerkenswert und seine Kraft ist erstaunlich“, beschreibt der künstlerische Leiter des Festivals. Afanador wurde als Hommage an den gleichnamigen kolumbianischen Fotografen geschaffen und bringt 40 Künstler auf der Bühne zusammen, die zeitgenössischen Tanz und Flamenco mischen.
„Marcos Morau hat das Talent, Bilder und Welten zu erfinden, die seine eigenen sind. Er hat von einem Werk zum nächsten eine sofort erkennbare Handschrift, und doch ist jedes Werk völlig anders. Das ist das Zeichen großer Künstler.“
Am anderen Ende des Spektrums präsentiert das Junior Ballet der Pariser Oper unter der Leitung von José Martinez am Samstag, den 29. November, ein klassisches Programm von George Balanchine bis Maurice Béjart und demonstriert damit die Vitalität und das Talent der nächsten Generation französischer Choreografen.
Lebendes Labor der Schöpfung„Tanz ist eine Form des Widerstands“, behauptet Didier Deschamps und erinnert an die politische Dimension dieser Bewegungskunst. In diesem Jahr ist das Festival ein fruchtbarer Boden für neue Kreationen, die die Grenzen des Körpers und der Vorstellungskraft erweitern.
Zu diesen neuen Drehs gehört Enso , choreografiert von Mickaël Le Mer: „ Er ist ein Choreograf aus der Welt des Hip-Hop, aber er hat einen unglaublich sanften Stil“, beschreibt Didier Deschamps.
Die Show, die am 30. November im Théâtre Palais Stéphanie im JW Marriott Hotel in Cannes präsentiert wird, webt eine Tanzmeditation rund um Ravels Boléro , bei der die Rundheit des Kreises zum choreografischen Motiv wird.
Auf internationaler Ebene wird die Bilderstürmerin Robyn Orlin am Samstag, den 29. November, im Theater von Grasse mit „… Wie kann man in der Salzwüste blühen…“ ihre beißende Note einbringen.
„Es ist ein Stück, das ebenso musikalisch, gesungen und visuell wie choreografisch ist. Damit definieren wir beinahe Robyn Orlins Arbeit. Sie ist eine einzigartige Persönlichkeit in der Kreation von Live-Shows, bei denen sie sich nicht für Kategorien interessiert, sondern bei denen immer eine physische Präsenz vorhanden ist, die die Bühne transzendiert und uns erreicht. Sie behandelt tiefgründige Themen stets mit einer scheinbaren Leichtigkeit“, analysiert der künstlerische Leiter des Festivals und betont, wie die südafrikanische Choreografin die Bühne in einen Spiegel zeitgenössischer Spannungen verwandelt.
Weitergabe des heiligen Feuers„Je mehr wir junge Menschen mit dem Tanz in Berührung bringen, desto mehr Möglichkeiten bieten wir ihnen, ihre kreativen Fähigkeiten zu entwickeln“, argumentiert Didier Deschamps und erinnert daran, dass die Zukunft dieser Disziplin auch in den Köpfen und Körpern der Jüngsten liegt.
Am Samstag, den 6. Dezember, präsentiert Marion Muzac im Théâtre de la Licorne in Cannes Le petit B , ein Stück, das sich an ein sehr junges Publikum ab einem Jahr richtet.
Die lokale Verankerung bleibt für die Veranstaltung ein Schwerpunkt, mit der Kompanie Hervé Koubi, der Kompanie Ridz und der Kompanie Eugénie Andrin: „In der Region sind fünf oder sechs Kompanien ansässig, und das ist großartig. Man möchte aufmerksam verfolgen, was um uns herum passiert, aber vor allem ist man meiner Meinung nach davon überzeugt, dass Talent keine Frage der Entfernung ist. Sowohl die ganz Nahe als auch die ganz Ferne bergen wertvolle Schätze.“
Cannes Dance Festival vom 22. November bis 7. Dezember 2025. Informationen und Reservierungen unter festivaldedanse-cannes.com
Nice Matin